Thymusdrüse

[519] Thymusdrüse (Milchfleisch, Brustdrüse, Briesel, Glandula thymus), bei den Wirbeltieren ein drüsiges Gebilde im obern Teil der Brusthöhle und des Halses. Sie ist sehr lang gestreckt bei den Krokodilen und Vögeln, wo sie vom Unterkiefer bis zum Herzbeutel reicht, kürzer bei den Säugetieren. Fast immer ist sie in der Jugend stärker entwickelt und bildet sich im Alter zurück. Bei den Fischen steht sie noch in naher Beziehung zu den Kiemen und geht auch bei den andern Wirbeltieren im Embryo aus den Kiementaschen hervor. Ihrem Bau nach ist sie eine Lymphdrüse ohne Ausführungsgang. Beim Menschen liegt sie hinter dem Handgriff des Brustbeins, wiegt 4–34 g, ist graurötlich, platt, meist dreieckig und besteht aus zwei seitlichen Lappen, die durch einen schmälern mittlern Teil verbunden sind. Ungefähr vom zweiten Jahr nach der Geburt an wächst sie nicht mehr, bleibt meist bis etwa zum 15. Jahr stationär und wandelt sich dann allmählich in Fettgewebe um. Beim Rind erhält sie sich in den beiden ersten Lebensjahren und wird in der Küche benutzt (Kalbsbröschen, vgl. Brieschen).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 519.
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