Titānen

[575] Titānen, im griech. Mythus sechs Söhne und sechs Töchter des Uranos und der Gäa: Okeanos, Köos, Kreios, Hyperion, Japetos, Kronos und Theia, Rhea, Themis, Mnemosyne, Phöbe, Tethys sowie deren Kinder und Kindeskinder, wie Helios, dem später allein der Name Titan anhaftete, Selene, Eos, Leto, Atlas, Prometheus. Sie stürzten den Uranos (s. d.) und übergaben Kronos die Herrschaft. Als diesen Zeus (s. d.) stürzt, erklären sich die meisten und besten der T. für Zeus und werden in der neuen Weltordnung in ihren alten Ehren belassen und mit neuen betraut. Die andern, besonders das Geschlecht des Japetos, führen vom thessalischen Othrysgebirge aus gegen die vom Olympos aus streitenden Olympier einen schweren Kampf (Titanomachie). Erst nach zehn Jahren siegt Zeus mit Hilfe der Kyklopen und Hekatoncheiren (s. d.) und die T. werden in den Tartaros geworfen. Spätere Zeit hat mit den T. oft die Giganten (s. d.) vermengt. Vgl. Schömann, De Titanis Hesiodeis (Greifsw. 1846); M. Mayer, Die Giganten und T. in der antiken Sage und Kunst (Berl. 1887).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 575.
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