Tompa

[603] Tompa, Michael, ungar. Dichter, geb. 29. Sept. 1819 zu Rimaszombat im Gömörer Komitat, gest. 30. Juli 1868, studierte in Sáros-Patak und ward 1847 protestantischer Seelsorger zu Veje im Gömörer Komitat, 1848 Feldgeistlicher in der Honvédarmee und 1852 Pfarrer in Hanva (Gömörer Komitat), wo er bis an das Ende seines Lebens wirkte. Sein erstes selbständiges Werk war: »Népregék, Népmondák« (»Volksmärchen, Volkssagen«, Pest 1846). 1847 zeichnete die Kisfaludy-Gesellschaft seine komische poetische Erzählung »Szuhay Mátyás« aus und wählte ihn zu ihrem Mitglied. 1847 erschien auch die erste Ausgabe seiner Gedichte. Nach der Revolution gab er der damaligen gedrückten Stimmung in mit großem Beifall aufgenommenen allegorischen Gedichten (z. B. »An den Storch«) Ausdruck, wegen deren er sich 1852 vor dem Kriegsgericht in Kaschau zu verantworten hatte. 1858 wurde er von der Akademie zum Mitglied gewählt, 1868 erhielt er für seine Dichtungen den großen akademischen Preis (200 Dukaten). Vielgelesen sind seine »Blumenmärchen«, erschienen 1854. Eine Gesamtausgabe seiner Dichtungen erschien in 5 Bänden (Pest 1884); sein Leben beschrieb J. Ferenczy, T. Mihály (Kaschau 1878).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 603.
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