Triumphbogen

[731] Triumphbogen (Arcus oder Fornix triumphalis), ein frei stehendes, torförmiges Gebäude, das ursprünglich in Rom zu Ehren triumphierender Kaiser oder Feldherren errichtet wurde und entweder nur einen Durchgang oder einen Hauptdurchgang und zwei Nebendurchgänge, sämtlich mit halbkreisförmigem Abschluß, enthält. Noch erhaltene T. in Rom sind, außer den Trümmern des Triumphbogens des Drusus, diejenigen des Titus, Septimius Severus und Constantinus (s. Tafel »Architektur V«, Fig. 7). Andre Bauten der Art sind Ehrenbogen, wie der des Gallienus, oder Durchgangsbogen, wie die des Janus und der des Dolabella. Außerhalb Roms sind erhalten:[731] der T. des Augustus zu Rimini. dann die zu Susa, Aosta und Fano; die des Trajan zu Ancona und Benevent, der des Hadrian in Athen, der des Marius zu Orange in Frankreich. Außerdem gibt es noch T. zu Pola, Verona, St.-Remy in Südfrankreich und Capara in Spanien. In neuerer Zeit sind T. in Paris (Arc de triomphe du Carrousel und de l'Étoile), Mailand (Arco della Pace), Innsbruck, München (Siegestor) u. a. O. errichtet worden. Alle diese T. sind mit reichem bildnerischen Schmuck, besonders mit Reliefs (s. Tafel »Bildhauerkunst VI«, Fig. 7) ausgestattet. In der altchristlichen und armenischen Basilika heißt T. der vor dem Sanktuarium, in der gotischen Kirche der zwischen Schiff und Chor befindliche hohe Scheidebogen, über dem gewöhnlich der triumphierende Erlöser dargestellt war, oder in dem ein mächtiges Kruzifix hing.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 731-732.
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