Tsinlingschan

[784] Tsinlingschan, Gebirge in China, das aus zwei Ketten des Kwenlun (s. d.) an der Grenze von Tibet gebildet, daher auch als östlicher Kwenlun bezeichnet wird und in fast westöstlicher Richtung von 104–112° östl. L. quer durch China streicht. Der T. fällt nach dem Nordchinesischen Tafelland wie meist auch nach S. mauerartig steil ab und bildet, trotzdem seine Gipfel 2000 m selten übersteigen, die natürliche Scheide zwischen einem nördlichen und einem südlichen China sowohl in geologischer und klimatischer Beziehung als nach Pflanzen- und Tierwelt, Ackerbau (südliche Grenze der Lößverbreitung), Siedelung und Verkehr. Die den T. überschreitenden Wege (Tsinling-Pässe der Tsin, eines alten chinesischen Fürstengeschlechts) sind meist sehr schwierig, zum Teil sehr mühsam angelegt und heute verfallen, haben nur noch geringen Verkehr, außer im O. des Gebirges (Straße vom Hanfluß nach Singanfu). Die Fortsetzung im O. bildet der Funiuschan (s. d.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 784.
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