Turnosen

[839] Turnosen, eine Gattung der mittelalterigen Silbermünzen, der bedeutende deutsche Städte das Recht ihrer eigenen Währung zuerkannten. Lange nachdem Ludwig IX. mit dem 151/3lötigen Gros tournois in Tours zum erstenmal den bisher fast ausschließlich durch kleine Münzen vertretenen Solidus verkörpert hatte, folgte ihm der deutsche Groschen nach. Philipp III. fügte den halben Gros = 6 Deniers hinzu (unter seinem Nachfolger mit neuem Gepräge Maille blanche oder Obole d'argent), Philipp IV. den Tiers de Tournois (Maille tierce, Obole tierce) mit dem Viertelgewicht des Gros. Vgl. Tournois u. Petit Tournois.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 839.
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