Überspinnen

[861] Überspinnen, das Umwickeln von Draht, Darmsaiten, Metallstäben, Seide etc. mit Fäden aus Seide, Wolle etc. oder mit Draht mit Hilfe einer Überspinnmaschine. Diese besteht aus einer kurzen, hohlen Spindel, die horizontal gelagert ist, mittels einer Schnur oder eines Riemens in schnelle Drehung versetzt wird und an einem freien Ende einen Fadenführer oder eine runde Scheibe trägt, auf deren vorderer Fläche Spulen mit den zum Umwickeln bestimmten Fäden angebracht werden. Indem nun z. B. Draht durch die hohle Spindel hindurchgezogen wird, umkreisen diesen die Spulen und umwickeln ihn mit den Fäden in Schraubenlinien, deren Abstand sich durch die Geschwindigkeitsverhältnisse zwischen Spindel und durchzogenem Draht etc. bestimmen läßt. Das Durch ziehen erfolgt mittels der Trommel, die zum Aufwickeln des übersponnenen Gegenstandes dient. Zum Ü. kurzer Gegenstände, z. B. Saiten- oder Metallzylinder, dient eine Überspinnmaschine, bei welcher der zu umwickelnde Gegenstand straff ausgespannt ist und die Spulenscheibe an ihm entlang geführt wird, während sie sich gleichzeitig in der oben erklärten Weise um ihn dreht. Die Überspinnmaschine dient zum Ü. von Kupferdraht für elektrische Leitung, zur Anfertigung von Saiten. von Gold- und Silbergespinsten, von Girlanden etc. Vgl. Klöppelmaschine und Elektrische Leitung, S. 631.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 861.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika