Veszprim [2]

[128] Veszprim (spr. wéßprim, magyar. Veszprém), Stadt mit geordnetem Magistrat und Sitz des gleichnamigen ungar. Komitats (s. oben), durch Zweigbahn (Jutas-V.) mit den Linien Raab-V.-Dombovár und Stuhlweißenburg-Czell-Dömölk verbunden, Sitz eines fast 1000jährigen römisch-katholischen Bistums, hat eine auf hohem Kalkfelsen sich erhebende, prachtvolle Kathedrale (aus dem 14. Jahrh.), mehrere andre Kirchen, eine bischöfliche Residenz, vier Klöster, ein Seminar, eine theologische Diözesanlehranstalt, ein Piaristen-Gymnasium, staatliche Handelsschule, große Honvédkaserne, Garten-, Wein- und Getreidebau, Handel, Gerichtshof, Finanzdirektion und (1901) 14,141 magyarische (römisch-katholische und israel.) Einwohner. – Die Stadt, früher eine starke Festung und schon seit 1009 Sitz eines Bischofs, dem das Recht der Krönung der ungarischen Königinnen zustand, war seit 1552 Gegenstand erbitterter Kämpfe zwischen Ungarn und den Türken, in deren Besitz die Stadt von 1552–64 und 1594–98 war.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 128.
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