Visegrád

[192] Visegrád, 1) (spr. wische-grād, d. h. hohe Felsenburg, deutsch Plintenburg) Großgemeinde im ungar. Komitat Pest, am rechten Donauufer, mit der gegenüberliegenden Eisenbahnstation Nagy-Maros durch einen Propeller verbunden, hat Dampfschiffstation, viele Villen, Forstamt, ein Sanatorium, Ruinen der auf einem 247 m hohen Bergkegel gelegenen Königsburg und dem zur Burg gehörigen, jetzt restaurierten Salomonsturm, in dem König Salomon gefangen saß, und (1901) 1508 meist deutsche und magyarische (römisch-kath.) Einwohner. – 2) (Visegrad) Bezirkshauptstadt in Bosnien, Kreis Sarajevo, an der Mündung des Rzav in die Drina, nahe der serbischen Grenze, hat Ruinen des gleichnamigen alten Bergschlosses, eine vom Großwesir Mehemed Sokolovič 1577 erbaute, aus elf Spitzbogen bestehende monumentale Steinbrücke, ein Militärplatzkommando, Bezirksgericht und (1895) 2039 meist mohammedan. Einwohner.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 192.
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