Wattenmeer

[433] Wattenmeer, der flache Teil der Nordsee zwischen dem Festland und den dasselbe begleitenden Inseln (s. Karte »Schleswig-Holstein«), 8–16 km breit, nur in den Flußmündungen und in den Tiefen oder Wattströmen von größerer Tiefe, sonst zur Ebbezeit auf weite Strecken wasserfrei. Die äußern Inseln (West-, Ost- und Nordfriesische) bestehen vorzugsweise aus Dünen, dagegen die mehr unter dem Schutz derselben innerhalb liegenden aus Marsch- oder fruchtbarem Geestland. Yssel, Reitdiep, Ems, Jade, Weser, Elbe und Eider gehen durchs W. in die Nordsee. Unter den Wattströmen an der schleswig-holsteinischen Küste sind zu nennen: das Lister Tief zwischen Röm und Sylt, das Vortrapp-Tief zwischen Sylt im N. und Amrum und Föhr im S., die Norder- und Süder-Aue zwischen Föhr und Pellworm, der Heverstrom (Norder-Hever und Neue Hever) zwischen Pellworm und der Halbinsel Eiderstedt, das Norder- und Süder-Piep in der Bucht von Meldorf. Das W. ist nicht fischreich, wohl aber wird in demselben an der Küste von Schleswig die Auster gezüchtet. Vgl. Jensen, Vom Dünenstrand der Nordsee und vom W. (Schleswig 1900).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 433.
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