Werther [2]

[547] Werther, Karl Freiherr von, preuß. Diplomat, geb. 31. Jan. 1809 zu Königsberg i. Pr., gest. 8. Febr. 1894 in München, Sohn des Freiherrn Wilhelm von W. (geb. 1772, 1824–37 Gesandter in Paris, 1837–41 Minister des Auswärtigen, gest. 1859 als Oberstmarschall), studierte die Rechte, trat in den Staatsverwaltungsdienst, war bei den diplomatischen Vertretungen in Paris, München, Haag, London und wieder in Paris tätig, wurde 1842 Gesandter in der Schweiz, 1845 in Athen, 1849 in Kopenhagen, 1854 in Petersburg und 1859 in Wien. W. vertrat 1866 Bismarck als Minister des Auswärtigen, nahm an den Nikolsburger und Prager Friedensverhandlungen teil, kehrte dann nach Wien zurück, ward 1869 Botschafter in Paris, aber weil er im Juli 1870 nicht energisch genug aufgetreten war, 1871 verabschiedet. Seit 1874 wieder Botschafter in Konstantinopel, trat er nach dem fruchtlosen Ende der Konferenz im Januar 1877 in Ruhestand.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 547.
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