Zacher

[831] Zacher, Ernst Julius August, Germanist, geb. 15. Febr. 1816 zu Obernigk in Schlesien, gest. 23. März 1887 in Halle, studierte in Breslau Philologie und setzte nach einigen im Auslande zugebrachten Jahren seine Studien in Berlin fort. 1847 übernahm er eine Stelle an der Universitätsbibliothek in Halle, habilitierte sich daselbst 1854 und erhielt 1856 eine außerordentliche Professur. 1859 als Oberbibliothekar nach Königsberg berufen, kehrte er infolge einer schweren Augenkrankheit, die ihn nötigte, dem Bibliothekdienst zu entsagen, 1863 nach Halle zurück, wo er zum ordentlichen Professor der deutschen Philologie ernannt wurde. Von seinen Werken sind zu nennen: »Das gotische Alphabet Vulfilas und das Runenalphabet« (Leipz. 1855); »Die Historie von der Pfalzgräfin Genovefa« (Königsb. 1860), worin Z. den Versuch machte,[831] die Sage auf einen Mythus zurückzuführen; »Die deutschen Sprichwörtersammlungen« (Leipz. 1852). Mit der Alexandersage beschäftigt sich seine Schrift »Pseudo-Callisthenes« (Halle 1867); auch veröffentlichte er: »Alexandri Magni iter ad Paradisum« (Königsb. 1859). Mit E. Höpfner gab er seit 1870 die »Zeitschrift für deutsche Philologie« heraus. Vgl. Weinhold, Julius Z. (Halle 1888).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 831-832.
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