14. Sippe: Schlangenweihen (Helotarsus)

[674] Ganz Afrika, vom sechzehnten Grade nördlicher Breite an bis zum Vorgebirge der Guten Hoffnung, bewohnt einer der merkwürdigsten aller Raubvögel überhaupt, welchem wir hier die erste Stelle geben wollen, weil er auch in Gestalt und Wesen noch vielfach an den Adler erinnert. Levaillant hat diesem Vogel den bezeichnenden Namen Gaukler gegeben, Smith ihn mit Recht zum Vertreter einer besonderen Sippe (Helotarsus) erhoben, welche wir die der Schlangenweihen nennen dürfen. Sie kennzeichnen kräftiger, gedrungen gebauter, kurzer Leib, kurzer Hals und großer Kopf mit nackten Zügeln, kräftiger, starkhakiger, ungezahnter Schnabel, kurze, aber starke, dickbeschilderte Läufe mit mittellangen Zehen, deren Nägel wenig gebogen und stumpf sind, sehr lange Flügel, in denen die zweite Schwinge die längste, die dritte etwas länger als die erste und diese länger als die vierte ist, außerordentlich kurzer Schwanz sowie endlich auffallend reiches, aus großen, breiten Federn bestehendes Gefieder.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Vierter Band, Zweite Abtheilung: Vögel, Erster Band: Papageien, Leichtschnäbler, Schwirrvögel, Spechte und Raubvögel. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1882., S. 674.
Lizenz:
Kategorien: