4. Gattung: [79] Carabus Lin.

Umfasst die grossen Laufkäfer, mit innen nicht ausgerandeten VSchn., glatten OKf., querer, einfach oder doppelt gebuchteter OL. und nicht zusammengedrückter FBasis. Von Calosoma durch das letztere Merkmal und die glatten OKf., von Cychrus durch andere Gestalt, kürzeren K. und die Form der OL. hauptsächlich verschieden. An den VTr. des S sind gewöhnlich 4, seltener 3 Glieder erweitert und unten mit einer bürstenartigen Sohle bekleidet.


Wir kennen weit über 300 Arten, die hauptsächlich über die paläarktische Region verbreitet sind und besonders im Kaukasus sich zu grossem Artenreichtum entwickelt haben. Die Arten sind, im Gegensätze zu Calosoma, ungeflügelt; es gibt aber Individuen einiger Arten, besonders bei C. clathratus und granulatus, bei denen vollständig entwickelte Fl. angetroffen werden. Die Tiere leben in Wäldern, auf Feldern, nassen Wiesen, im Gebirge und in der Ebene. Käfer und Larven verzehren mit Vorliebe Schnecken, Regenwürmer, aber auch Raupen und verschiedene andere Insekten, und verschmähen auch Aas nicht, weshalb sie leicht mit altem Fleisch geködert werden können.


  • Fg. 47. Carabus Ullrichi.
    Fg. 47. Carabus Ullrichi.

  • Fg. 48. Carabus Scheidleri.
    Fg. 48. Carabus Scheidleri.

  • Fg. 49. Carabus obsoletus.
    Fg. 49. Carabus obsoletus.

Die Larven unterscheiden sich sehr wenig von den Jugendstadien der Calosomen; sie haben nur längere F., die Rückenschilder des Hlb. sind seitlich weniger aufgebogen und oben nicht eingedrückt. Ihre OSeite ist gewöhnlich schwarz. Sie sind, wie die Käfer, Nachttiere, indem sie zumeist nur nachts auf Nahrung ausgehen.


  • Fg. 50. Carabus auronitens.
    Fg. 50. Carabus auronitens.

  • Fg. 51. Carabus Linnei.
    Fg. 51. Carabus Linnei.

Beim Studium des Gen. Carabus, sowie dessen nächsten Verwandten, ist es notwendig, sich mit den Skulpturelementen derselben vertraut zu machen. Obwohl die Fld. dieser meist grossen Tiere uns sehr abweichend skulptiert zu sein scheinen, so müssen wir uns vor Augen halten, dass alle Arten sich aus einer Grundform entwickelt haben und dass jede sich auf diese zurückführen lässt. Das eine [79] Extrem ist eine durchaus gleichförmige, einfache Skulptur, wie sie sich uns z.B. bei Carabus glabratus, marginalis etc. darbietet, woselbst dichte und feine irreguläre Körnchen die OSeite ausfüllen. Unter diesen Arten können Individuen vorkommen, bei denen schon die primären Punktreihen weitläufig eingestochen angedeutet erscheinen. Das andere Extrem zeigen Fld. mit starken primären Kettenstreifen und dazwischen hohen einzelnen Sekundärrippen. Die Skulptur, welche zwischen diesen Extremen die Mitte hält, wäre folgende: Zwischen 3 Reihen von Kettenstreifen (primäre Reihen) befinden sich 3, 5 oder 7 Zwischenräume der Punktstreifen, welche auch kurz als »Limes« bezeichnet werden. Gewöhnlich sind 3 Limes zwischen den primären Reihen. Der mittlere Zwischenraum ist der sekundäre, die daneben befindlichen die tertiären, die nächsten die quaternären u.s.w. Die sekundären Zwischenräume haben das Bestreben, sich auf Kosten der umgebenden tertiären, oder auch der quaternären kräftiger zu entwickeln und werden so zu Rippen. Es sind demnach die nicht unterbrochenen Rippen auf den Flügeldecken stets als sekundäre Zwischenräume zu erkennen; neben ihnen sind dann noch Spuren der tertiären Limes angedeutet, oder sie können vollständig fehlen. – In manchen Fällen sind die Fld. sehr fein und gleichmässig gestreift, alle Zwischenräume flach, die primären nur durch einzelne eingestochene Punkte erkennbar. Diese Skulptur kann statt der Punkte durch Raspelpunkte (ein Punkt, davor ein Körnchen) oder Körnchenreihen ersetzt werden; eine solche Skulptur bildet den Uebergang zu jener gleichmässigen, regellosen Körnelung, wie sie Carabus glabratus etc. aufweist.


  • Fg. 52. Mentum mit Submentum von Carabus Creutzeri.
    Fg. 52. Mentum mit Submentum von Carabus Creutzeri.

  • Fg. 53. Die dicken Querstriche an der Basis der Segmente sind Abdominalfurchen (Hlb. furchen).
    Fg. 53. Die dicken Querstriche an der Basis der Segmente sind Abdominalfurchen (Hlb. furchen).

1'' Hsch. ohne normale RBorsten.

2'' FGlied 1. auf der OSeite ohne Borstenpunkt.


Procrustes Bon.1.


coriaceus L.

2' FGlied auf der OSeite mit einem Borstenpunkt.


Pachystus Motsch.


hungaricus Fabr.

1' HSch. mit normalen RBorsten2.

3'' Vorletztes Glied der LTs. auf der Innenseite mit mehr als 2 Borsten besetzt.

4'' Aussen-R. der OKf. stumpfwinkelig (S. 83, Fg. 54).


Pseudocechenus Moraw.


irregularis Fabr.

4' Aussen-R. der OKf. gerundet, ohne Spur einer Ecke.

5'' Borstentragende Kehlpunkte am UKinn vorhanden (S.o., Fg. 52).

6'' Hlb.-Querfurchen fehlen: Platycarabus Moraw.

7'' FGlied 1 gestreckt, fast 3mal so lang als breit

Creutzeri Fbr.

7' FGlied 1 kurz, nur doppelt so lang als breit. Fld. meistens mit breitem, matt smaragdgrünem SR. und ebensolchen Punktgrübchen

Fabricii Panz.

6' Hlb.-Querfurchen vorhanden (S.o., Fg. 53).

8'' Endglieder der KfTs. auf der OSeite gefurcht.


[80] Chaetocarabus Thoms.


intricatus L.

8' Endglieder der KfTs. nicht gefurcht.


Mesocarabus Thoms.


catenulatus Scop.

5' Borstentragende Kehlpunkte fehlen. (Hlb.-Furchen fehlen.)


Megodontus Sol.


violaceus L.

3' Vorletztes Glied der LTs. nur mit 2 in einer Reihe stehenden Borsten besetzt.

9'' OKf. lang; Innen- und Aussen-R. gleichmässig zur Spitze gebogen (S. 85, Fg. 55).

10'' Borstentragende Kehlpunkte vorhanden. SR. der Fld. vorne mit einigen feinen, sägeartigen Einkerbungen, uneben, mit Gruben, beim Q an der Spitze mit tiefer Ausbuchtung jederseits. Hsch. uneben.


Hygrocarabus Thoms.


variolosus Fbr.

10' Borstentragende Kehlpunkte fehlen. SR. der Fld. glatt, Scheibe mit 3 Rippen. OKf. nur mit kurzer und flacher Aussenfurche an der Basis.


Chrysocarabus Thoms.


auronitens F.

9' OKf. kurz, ihr Innen-R. fast gerade, die Spitze plötzlich nach innen gebogen (S. 85, Fg. 56).

11'' Endglied aller Ts. beim Q schwach, beim S stark dreieckig verbreitert. F. des S einfach3.

12'' Quere Hlb.-Furchen vorhanden.


Tomocarabus Reitt.


convexus Fbr.

12' Hlb.-Furchen fehlen.


Callistocarabus Reitt.


marginalis Fbr.

11' Endglied der Ts. beim S und Q schlank, gleichartig, einfach, wenig breiter als die vorhergehenden, oder nur beim S sehr undeutlich erweitert.

13'' Die Aussenecke der VSchn. ziemlich lang und spitzig vorgezogen.


Hemicarabus Géhin.


nitens L.

13' Die Aussenecke der VSchn. normal, als kurzer, abgerundeter Lappen wenig vortretend.

14'' Fld. des Q seitlich vor der Spitze mit starker, des S mit schwacher, aber deutlicher Ausrandung oder Ausschweifung; die Marginal- und Epipleuralkante stossen vor der Ausschweifung zusammen und bilden daselbst eine manchmal scharfe, manchmal verrundete Ecke.

15'' Fld. mit 3 glatten Längsrippen. FBasis und B. zum grossen Teile gelbrot.


Autocarabus Seidl.


auratus L.

15' Fld. mit 3 Kettenstreifen, dazwischen oft mit glatten sekundären Rippen.

16'' Hsch. an den Seiten vor der Mitte nur mit einem borstentragenden Porenpunkt. Episternen der HBr. länger als breit. Die Kettenstreifen sind durch Goldgrübchen unterbrochen.


Limnocarabus Géhin.


clathratus L.

16' Hsch. an den Seiten vor der Mitte mit 2–4 borstentragenden Porenpunkten.

17'' Das 4. FGlied an der Spitze dicht behaart. Episternen der HBr. länger als breit.


Carabus in spe.


18'' Zwischen der Naht und der ersten Tuberkelreihe der Fld. befindet sich keine Rippe, höchstens an der Basis ein kurzes Rippenrudiment; die beiden sekundären Zwischenrippen sind hoch und glatt. Fld. des S und Q an den Seiten vor der Spitze nur ausgebuchtet, davor keinen scharfen Wnikel bildend

Menetriesi Hummel.

18' Zwischen der Naht und der ersten Tuberkelreihe befindet sich mindestens eine feine Sekundärrippe. Die primären Kettenstreifen und die glattrandigen, dazwischenliegenden Sekundärrippen fein ausgeprägt. Fld. des Q an den Seiten vor der Spitze ausgerandet, davor einen scharfen, stumpfen Winkel bildend.

granulatus L.

17' Das 4. FGlied, ausser den wenigen, längeren Endhaaren, kahl. Episternen der HBr. breiter als lang.


Goniocarabus Reitter.


cancellatus Illig.

14' Fld. des Q an den Seiten vor der Spitze mit sehr schwacher, nur angedeuteter, des S ohne Ausschweifung; die letztere bildet beim Q davor keine Ecke.

[81] 19''' Fld. zwischen den primären, durch Punkte unterbrochenen Streifen mit 3 durch feine Punktstreifen geschiedenen Zwischenräumen (Limes)4.

20'' Seiten des Hsch. vorn mit 3–4, seltener 2 normalen haartragenden Porenpunkten.

21'' Seiten des Hsch. schmal abgesetzt und aufgebogen, der aufgebogene R. krümmt sich um die Spitze der kurzen HEcken im Bogen herum.


Eutelocarabus Géhin.


arvensis Herbst.

21' Seiten des Hsch. meistens breit abgesetzt und aufgebogen, der aufgebogene R. endet frei gegen die Spitze der meist stärker verlängerten HEcken.

22'' Die tertiären oder die tertiären und sekundären Intervalle zwischen den Kettenstreifen durchquere Runzeln schuppig skulptiert.

23'' Fld. mit stark erhabenen Kettenstreifen und dazwischen mit einer glatten Sekundärrippe, die tertiären Intervalle reduziert, aber stark schuppig skulptiert. Hsch. vorne an den Seiten nur mit 2 normalen Porenpunktborsten.


Eucarabus Géh.


Ullrichi Germ.

23' Fld. mit 3 dicht unterbrochenen Kettenstreifen, dieser kaum breiter als die 3 dazwischenliegenden, gleichartigen Zwischenräume, diese letzteren insgesamt querschuppig skulptiert.


Xystrocarabus Reitter.


catenatus Panz.

22' Weder die tertiären noch die sekundären Intervalle der Fld. querrunzelig schuppig skulptiert.

24'' Hsch. ziemlich viereckig, die Seiten vor den HWinkeln ausgeschweift, die HWinkel kurz, gerade nach hinten verlängert, der innere HR. der letzteren nicht wulstig erhaben begrenzt.


Loxocarabus Reitt.


obsoletus Sturm.

24' Hsch. breit, kaum schmäler als die Fld. an den Seiten samt den HWinkeln gerundet, vor den letzteren nicht deutlich ausgeschweift; die HEcken lang lappig vorgezogen und etwas nach innen gerichtet, abgerundet, ihr innerer Spitzen-R. fein wulstig erhaben.


Morphocarabus Géhin.


25'' Fld. mit 3 dicht unterbrochenen, markanten primären Kettenstreifen, die Zwischenräume der 3 dazwischen befindlichen Punktreihen als feine glatte Rippchen markiert; der mittlere (sekundäre) Zwischenraum oft auf Kosten der umgebenden stärker entwickelt

monilis Fbr.

25' Fld. mit spärlich unterbrochenen, meist undeutlichen primären Reihen, die sich gar nicht oder sehr wenig von den anderen abheben; gewöhnlich auch die sekundären und tertiären Limes, besonders hinten, durch kleine Punkte unterbrochen

Scheidleri Panz.

20' Hsch. an den Seiten vor der Mitte nur mit einer normalen Borste. Auf den wenig gut begrenzten, schmalen Zwischenräumen, sowie dicht vor den kleinen Punktgrübchen der primären Intervalle, stehen sehr kleine, nach hinten gezogene Körnchen und bilden eine nadelrissige Skulptur.


Trachycarabus Géhin.


scabriusculus Oliv.

19'' Fld. zwischen den primären, durch Punkte oder Grübchen unterbrochenen Intervallen mit 5–7 feinen Zwischenräumen.

26'' UKinn querwulstig verdickt. Fld. mit undeutlichen Streifen, am Grunde dicht mit reibeisenartigen Körnchen besetzt, dazwischen mit 3 gröberen Punktreihen, welche die normalen Kettenstreifen vertreten.


Archicarabus Seidl.


nemoralis Müll.

26' UKinn flach, nicht quergewulstet. Fld. mit deutlichen feinen Längsstreifen, am Grunde nicht gekörnt, nur am VR. der primären Punktgrübchen mit einem nach hinten gezogenen Körnchen besetzt. Die goldenen Punktgrübchen der primären Reihen auf den Fld. unterbrechen 3 Intervalle.

27'' Borstentragende Kehlpunkte am UKinn fehlen. Sternite mit queren Furchen.


Euporocarabus Reitter.


hortensis L.

27' Borstentragende Kehlpunkte am UKinn vorhanden. Sternite ohne quere Furchen.

28'' HSchl. auf der USeite der Länge nach gefurcht. F. und B. schwarz.


[82] Orinocarabus Kraatz.


silvestris Panz.

28' HSchl. auf der USeite nur an der Spitze kurz gefurcht. F.u.B. zum Teile rot.


Carpathophilus Reitt.


Linnei Panz.

19' Fld. überall mit sehr feinen dichten Körnchen besetzt; diese nicht oder undeutlich gereiht, keine Streifen bildend, oft fast glatt erscheinend, ohne primäre Grübchenreihen, Kinn mit borstentragenden Kehlpunkten, Bauch mit queren Furchen.


Phricocarabus Reitter.


glabratus Payk.


1. Car. (Procrustes) coriaceus L. Leder-Laufkäfer. Schwarz, glanzlos, OL. doppelbuchtig, K. und Hsch. fein, die Fld. stark punktiert und gerunzelt, ohne Streifen, die 3 primären Punktreihen dazwischen schwer erkennbar. 34–40 mm.


In ganz Deutschland, in der Ebene und im Vorgebirge, vereinzelt, aber nicht selten. Weit nach Süden und Osten verbreitet, wo er in verschiedenen Rassen auftritt. Die Larve ist von den der nachfolgenden Carabus durch ihre Grösse und durch die an der Basis stark und dicht, nach hinten zu feiner gerunzelten Tergite zu unterscheiden. – T. 3, Fg. 1: a Larve, b Mundteile derselben von unten, c Käfer, d F., e OL., f und g OKf., h UKf., i UL.


2. Car. (Pachystus) hungaricus Fbr. Robust, schwarz, wenig glänzend, Hsch. ohne SBorste, Fld. dicht und fein raspelartig punktiert, dazwischen drei Reihen grösserer Punkte. 22–28 mm.


Im südlichen Mähren bei Brünn einige Male gefunden. Kleinere, glänzendere Stücke, wie sie in der Wiener Umgebung vorkommen, sind die v. viennensis Kr.


3. Car. (Pseudocechenus) irregularis Fbr. Schwarz, oben kupferbraun metallisch; die Wurzel der F. rot; K. gross, Hsch. klein, wenig breiter als der K.; Fld. flach, elliptisch mit unregelmässigen, zerstreuten goldgrünen Grübchen und vorne grünem SR. 17–30 mm.


In den Gebirgen von Mittel- und Süddeutschland. Schneeberg, Glatzergebirge, Beskiden und Sudeten, vom Mai bis Anfang August in ganz verfaulten Baumstocken, vorzüglich der Buche, wo er sich Gänge und Höhlen macht. – T. 4, Fg. 3: a Käfer, b Fld.


  • Fg. 54. Pseudocechenus. OL. u. OKf.
    Fg. 54. Pseudocechenus. OL. u. OKf.

4. Car. (Platycarabus) Creutzeri Fbr. Flach, schwarz, OSeite mit blauem Scheine, die Ränder oft purpurfarbig angehaucht; K. klein, lang, Hsch. herzförmig schmal, schmal gerandet, daselbst nicht verflacht, die HWinkel stumpf und nicht vorragend; Fld. mit feinen reibeisenartigen Körnchen undeutlich reihenweise und dicht besetzt, dazwischen mit 3 deutlicheren Punktreihen. 24–28 mm.


Nach Schilsky in Baden. Nach Herrn Kelch sollen einmal am Altvatergebirge 2 Expl. gefangen worden sein, nachdem aber seither in 60 Jahren das Tier daselbst nicht mehr zum Vorschein kam, dürfte diese Angabe auf einer Verwechslung beruhen. Die Larve ist wie von der vorhergehenden Art bekannt. T. 4, Fg. 2: a Käfer, b Fld.


5. Car. (Platycarabus) Fabricii Panz. Schlank, schwarz, OSeite kupferig oder bronzefarbig; der SR. der Fld. und 3 weitläufige Grübchenreihen smaragdgrün; die 4 Basalglieder der braunen F., die Schn. und Tr. rotbraun; K. länglich, Hsch. klein, nach hinten verengt, sehr schmal abgesetzt, die HWinkel kurz vortretend. 16–23 mm.


In den östlichen höheren Beskiden, am Radhost, selten; zahlreicher auf der Babiagora; in den österreichischen und illyrischen Alpen häufig. Eine ganz smaragdgrüne, schöne Aberration: a. malachiticus Hampe kommt auf der Tatra und in den östlichen Karpathen vor.


6. Car. (Chaetocarabus) intricatus L. (C. cyaneus F.) Lang-eiförmig flach; unten schwarz, oben mehr oder weniger blau oder violett; Hsch. fast quadratisch; Fld. mit groben, reihig gestellten Längsrunzeln, dazwischen mit 3 feinen Kettenstreifen. Bei v. bohemicus Haury sind die Runzeln zwischen den[83] Kettenstreifen zu fast regelmässigen 3 Kiellinien umgeformt; bei v. germanicus Semen, (laticollis Röschke) ist der Hsch. quer und die Fld. breiter mit variabler Skulptur. Schmale, gewöhnlich kleine Stücke mit hellblauer OSeite und zerhackter Fld.-Skulptur sind v. angustulus Haury.


In den Wäldern der Ebene und im Gebirge unter Moos, Rinden, Steinen, faulen Baumstöcken (bis zu 1500 m Höhe) nicht selten. Die v. germanicus stammt aus der Mark, v. bohemicus aus dem Böhmerwalde. – T. 4, Fg. 1: a Käfer, b Fld.


7. Car. (Mesocarabus) catenulatus Scopoli. Kleiner Ketten-Laufkäfer. Robust, schwarz, die Seiten des Körpers auf der OSeite mit blauem Scheine; Hsch. mit breit verflachten Seiten und lang ausgezogenen HWinkeln; Fld. gewölbt, mit 3 feinen Ketten streifen, dazwischen mit 3 vielfach unterbrochenen und daneben fein gekörnelten Limes (Stammform); oder es befinden sich zwischen den Kettenstreifen 3 regelmässige, fein kielig gehobene Intervalle: v. harcyniae Strm., oder diese Zwischenräume sind undeutlicher, erhaben runzelig gerieft, in den Furchen gekerbt: v. austriacus Strm. Bei v. Mülverstedti Reitt. sind zwischen den feinen Kettenstreifen 7 feine gekerbte Längsintervalle, wovon dazwischen 3 etwas deutlicher hervortreten. 20–27 mm.


Nord- und Mitteleuropa. In Deutschland überall, aber meistens nicht häufig; v. harcyniae ist aus dem Harze beschrieben, v. austriacus aus Oesterreich und v. Mülverstedti aus Westpreussen und zwar aus der Umgebung von Rosenberg. – T. 3, Fg. 5: a Käfer, b Fld. Fg. 6: v. harcyniae Strm. a Käfer, b Fld. Fg. 7: v. austriacus Strm., Fld.


8. Car. (Megodontus) violaceus L. Goldleiste. Lang elliptisch, schwarz, Seiten des Hsch. und der Fld. mit violetten, blauen oder grünlichen Rändern. 18–34 mm.


Von der weit verbreiteten, zu Rassenbildungen neigenden Art, kann man bei uns folgende Formen unterscheiden.

a) Forzeps nicht gedreht, an der Spitze schwach einseitig verdickt, in einer Ebene nach vorne gekrümmt. OSeite matt, Fld. sehr fein gekörnt, ohne Streifenbildung, SR. lebhaftblau oder purpurrot: Stammform. Sie ist über Skandinavien, Deutschland, südlich bis Salzburg und östlich bis nach Ungarn verbreitet. Unterrassen: v. candisatus Dftsch. aus Böhmen, durch breiteren Umriss, breiteren Hsch. und weniger runzelige Fld.; v. glabrellus Dej., aus Schlesien, durch gestrecktere Körperform und gewölbtere Fld. von der Stammform zu unterscheiden, v. pseudoviolaceus Kr. weicht von letzteren durch den starken Glanz der OSeite ab. Mähren.

Rasse: v. purpurascens Fbr. Fld. mit ganz regelmässigen, am Grunde punktierten Streifen und dichten kielig erhabenen Zwischenräumen; die primären Zwischenräume sind durch feine Punkte wenig dicht unterbrochen. Bei v. crenatus Strm. sind die kielig erhabenen Zwischenräume feiner und weniger regelmässig, die Punkte in den Streifen gröber, etwas in die Breite gezogen (Hessen, Süddeutschland).

Rasse: v. exasperatus Dftschm. Die glänzenden, der typischen Form sich sehr nähernden Fld. nur mit 3 primären, streifenartig begrenzten Intervallen, die Körnchen der Zwischenräume maschig verbunden: (a. asperulus Kr.) oder frei isoliert. (a. psilopterus Kr.) Baden, Harz, Mähren. Normale exasperatus mit purpurrotem SR. der Fld. sind a. subcrenatus Geh.

b) Forzeps an der Spitze oben schräg nach vorne gedreht.

Rasse: v. obliquus Thoms. Der Stammform sehr ähnlich, glänzender, die Seiten der Fld. meist weniger lebhaft, oft grünlich gefärbt, die primären Punkte etwas deutlicher. Nördlich bis im Böhmerwald. Ein Bewohner des Gebirgs, der im südlichen Mitteleuropa ebenfalls in mehreren Rassen auftritt.

T. 3, Fg. 2: a Larve, b Käfer (Stammform), c Fld., vergr. Fg. 3: v. purpurascens Fbr., a Käfer, b Fld. Fg. 4: v. crenatus Strm., a Käfer, b Fld.


9. Car. (Hygrocarabus) variolosus Fbr. (C. nodulosus Creutzer). Schwarz, wenig glänzend, K. und Hsch. rauh punktiert und gerunzelt, letzterer uneben, fast herzförmig, schmal gerandet; Fld. mit 3 erhabenen Längsrippen, diese [84] durch grosse Gruben dicht unterbrochen, eine Grübchenreihe neben dem Aussen-R. 23–32 mm.


Mitteleuropa. Baden, Rheinland, Westfalen, Thüringen, Hamburg, Böhmen, Mähren, Schlesien; auf sumpfigem Gebirgsterrain. Er liebt sumpfige Waldlichtungen, überrieselte Moos- und Laubflächen, und steigt gerne tief in den Gebirgsrieseln umher. – T. 4, Fg. 6: a Käfer Q, b Fld.


10. Car. (Chrysocarabus) auronitens Fbr. Goldglänzender Laufkäfer. Schwarz, das 1. Glied der F. und B. oder nur die Schl. rot; K und Hsch. purpurfarbig; seltener grasgrün: a. perviridis Reitt. Fld. schön metallgrün: oval bei der Stammform, hinter der Mitte etwas erweitert bei v. Escheri Palld.; letztere mit 3 schwarzen Rippen; die Rippen in sehr seltenen Fällen hie und da unterbrochen: a. subcatenulatus Westh. Stücke mit braunen oder schwärzlichen Schl. sind: a nigripes Heyd. 18–26 mm.


  • Fg. 55. Lange Mandibeln.
    Fg. 55. Lange Mandibeln.

Ueberall in Deutschland. In den Wäldern der niederen Gebirge und im Hügellande, bis zu 2000 m emporsteigend. Ueberwintert in faulenden Baumstöcken. Die v. Escheri vorzüglich in den östlichen Karpaten, westlich bis in die schlesischen Beskiden reichend; a subcatenulatus ist auf abnorme Stücke gegründet. – T. 4, Fg. 4: a Larve, b Käfer, c Fld., vergr. Fg. 5: v. Escheri, a Käfer, b Fld.


11. Car. (Hemicarabus) convexus Fbr. Klein un kurz gebaut, schwarz; die Seiten des Körpers mit schmalem, schwach bläulichem oder grünlichem Scheine; Fld. kurzoval mit dichten und feinen Punktstreifen; die primären sehr undeutlich durch einzelne Punkte unterbrochen, dazwischen liegen 7 Limes. 15–18 mm.


  • Fig. 56. Kurze Mandibeln.
    Fig. 56. Kurze Mandibeln.

Mit C. nitens die kleinste Art der Gattung. An steinigen, unbewaldeten Lehnen, Feldern, Wegen vom April bis September; läuft auch am Tage umher. In ganz Deutschland, stellenweise häufig. Bildet im südlichen Teile von Mitteleuropa zahlreiche Rassen. Stücke, bei denen die Streifung der Fld. ganz verwischt ist, wie sie auch in Schlesien vorkommen sollen, wurden beschrieben als: a. simplicipennis Dej. – T. 6, Fg. 6: a Käfer, b Fld.


12. Car. (Callistocarabus) marginalis Fbr. Gerandeter Laufkäfer. Schwarz, glanzlos; die Seiten der OSeite mit schön goldgrünem R., K. und Hsch. dicht punktiert; Fld. dicht und fein gekörnelt, nicht gestreift. 18–22 mm.


Einem sehr kleinen C. violaceus äusserst ähnlich, aber die LTs. nur mit 2 Borsten, und die Endglieder der Ts. beim S erweitert. Der Goldrand der OSeite zeigt nach innen meist eine blaue Randung. – Pommern, Preussen und Posen. – T. 6, Fg. 10: a Käfer Q, b Fld.


13. Car. (Hemicarabus) nitens L. Glänzender Laufkäfer. Klein, schwarz; OSeite samt den Epipleuren goldgrün, Hsch. und SR. der Fld. purpurrot, die Naht und 3 hohe Rippen auf den Fld. schwarz und glatt: bei ab. fennicus Geh. (interruptus Westh.) sind die Rippen stellenweise unterbrochen; selten zeigen die Fld. keinen Purpur-R. und sind einfarbig: a. subnitens Reitt.; noch seltener ist die ganze OSeite schwarz: a. niger Semen.


In der Ebene und im Vorgebirge bis gegen 1200 m, auf Feldern und in lichten Wäldern, besonders auf Sandboden, aber meist einzeln im nördlichen Europa, Deutschland (Bremen, Westfalen, Schlesien etc.) – T. 4, Fg. 7: a Käfer Q, b Fld.


14. Car. (Autocarabus) auratus L. Goldhenne, Goldschmied, Feuerstehler. USeite schwarzbraun, VBr. metallischgrün, OSeite gelblich goldgrün; die Ts. bis auf ihre Spitzen, die ersten 4 FGlieder und B. gelbrot; Tr. dunkel; Fld. an den Seiten rotgolden, ihre Naht und 3 flache, breite Rippen geglättet. 2–3 Rippen vereinigen sich in sehr seltenen Fällen vor der Spitze: a. contortus Letzn. (confluentinus Bockl. ist wohl dieselbe Var.) Bei a. coeruleomicans Letzn. sind die Fld. dunkel blaugrün oder grünlichblau. 20–27 mm.


[85] Im westlichen Teile von Mitteleuropa, nach Osten bis Bayern, Böhmen und Ostpreussen verbreitet. In ganz Deutschland in Gärten und auf Feldern der Ebene im Sommer, aber nicht auf Sandboden. – T. 4, Fg. 8: a Käfer Q, b Blossgelegte Tergite mit den Stigmen, S, c Fld., d Fld. von unten!, e VB., S, f OL., g Kf., h UKf., i UL.


15. Car. (Limnocarabus) clathratus L. Gross, schwach gewölbt, schwarz, mit Erzschein; Hsch. quer mit grossen und langen Basalgruben; Fld.-Naht und 2 Dorsalrippen erhaben, dazwischen mit 3 Reihen grosser goldroter Gruben, welche die primären Rippen dicht unterbrechen. Stücke mit starkem Kupferschein auf der OSeite nennt Schilsky cupreus, und wo jeder Erzschein auf der OSeite fehlt, Letzner a. detritus. Bei v. multipunctatus Kr. aus Westpreussen sind die Goldgruben auf den primären Streifen dichter gestellt und durch Querwülste voneinander getrennt.


Sachsen, Magdeburg, Nassau, Oberschlesien; die v. cupreus Schilsky aus Borkum, Warnemünde und Zingst. Auf nassem, sumpfigem Boden, an stehenden Gewässern, in welche das Tier an Pflanzen hinabsteigt. – T. 5, Fg. 1: a Fresswerkzeuge der Larve von unten, b Käfer, c Fld.


16. Car. (Carabus in sp.) Menetriesi Hummel. Schwarz, oben kupferig erzbraun. Dem nachfolgenden täuschend ähnlich, aber die Sekundär-Rippen sind stark erhaben, und die primären Tuberkelreihen sind kräftig entwickelt; zwischen der Naht und dem ersten Kettenstreifen ist kein tertiäres Intervall als Rippe vorhanden. 16–18 mm.


Preussen, Pommern, in den Masuren von Lehrer Kniephof zahlreich gesammelt, im allgemeinen aber selten. Sonst in Kurland, Livland, Finnland, Nordrussland und in Galizisch Podolien. Von Dr. Flach aus den unterpliozänen Schichten von Aschaffenburg (Tertiärzeit) als C. Thürachi beschrieben.


17. Car. (Carabus) granulatus L. Körniger Laufkäfer. Schwarz, oben mit Bronzeglanz; Hsch. ziemlich rechteckig, schmal gerandet, Fld. länglich, mit 3 Kettenstreifen, dazwischen mit je 1 feinen sekundären Rippe und daneben jederseits einer tertiären, mehr oder weniger ausgebildeten Körnchenreihe. B. schwarz, seltener mit roten Schl.: a. rubripes Geh. (rufofemoratus Letz.5 = haematomerus Kr.). Bei v. interstitialis Dftschm. sind die sekundären und tertiären Intervalle zwischen den Kettenstreifen fast von gleicher Stärke.


In der Ebene und im Gebirge bis zu etwa 1500 m überall häufig. Er überwintert gesellschaftlich unter loser Baumrinde. Die v. interstitialis im südlichen Bayern. – T. 5, Fg. 2: a Mundteile der Larve von unten, b Käfer Q, c Fld. Fg. 3: var. interstitialis: a Käfer, b Fld.


18. Car. (Goniocarabus) cancellatus Illig. Körnerwarze. Schwarz, oben kupferfarbig, das 1. Glied der F. rot; Fld. mit primären, kräftigen Kettenstreifen und erhabenen Sekundärrippen, die tertiären Limes sind kaum angedeutet. Aussen-R. vor der Spitze ausgeschweift. Bei v. carinatus Charp. (fusus Palld.) sind die Sekundärrippen hoch, die Kettenstreifen sehr seicht; v. femoralis Géh. (haematomerus Kr., rufipes Kr.) ist wie die Stammform, aber die Schl. rot; ganz so gefärbt ist v. tuberculatus Dej. aus Ostpreussen und Schlesien, aber Kettenstreifen und Sekundärrippen hoch ausgeprägt; ganz so wie tuberculatus ist v. Letzneri Kr., bei dieser ist aber die OSeite schön und hell grasgrün. Schwarze B. und ganz schwarze F. hat v. nigricornis Dej. – Länger, grösser, flacher, der Hsch. schmäler, die Skulptur etwas flacher, die Tuberkeln länger gezogen, die tertiären Zwischenräume angedeutet hat Subspezies emarginatus Duftsch. mit schwarzen F. und B., aus Oesterreich, Steiermark und Illyrien, aber nach Schilsky auch in Baden und Schlesien; die OSeite ist bei dieser Rasse meist goldgrün. 18–26 mm.


[86] In ganz Deutschland die gewöhnlichste Carabus-Art. Sie bewohnt die Ebene und das Vorgebirge, meidet aber den Wald, liebt Gärten und Felder oder feuchte Wiesen, kommt das ganze Jahr vor und läuft auch am Tage nach gefallenem Regen umher. Die var. nigricornis ist für unser Gebiet zweifelhaft. – T. 5, Fg. 4: a Larve, b USeite des Kopfes derselben, c Käfer, d Fld., Fg. 5: v. emarginatus, a Käfer, b Fld.


19. Car. (Eutelocarabus) arvensis Hrbst. Acker-Laufkäfer. Klein, schwarz; OSeite verschiedenfarbig; Fld. mit feinen Kettenstreifen und dazwischen 3 Limes, wovon der mittlere manchmal stärker hervortritt: = v. sylvaticus Dej. Schwarze Stücke dieser Form = a. Schrikelli Dej. und grössere Stücke mit roten Schl. sind v. pomeranus Dej. (Seileri Heer.). 12–20 mm.


Im gebirgigen Teile Deutschlands weit verbreitet; geht bis ca. 2200 m Höhe, wo er am schmelzenden Schnee unter Steinen in allen Farbenabänderungen vorkommt und auch auf den Gebirgswiesen bei Tage herumläuft. – T. 6, Fg. 1: a Käfer, b Fld.


20. Car. (Eucarabus) Ullrichi Germ. (C. morbillosus Panz.). Kurz und breit gebaut, schwarz; OSeite dunkel kupferfarbig; Fld. mit starken Kettenstreifen und Sekundärrippen, die tertiären Limes angedeutet, stark schuppenförmig quergestreift, a viridulus Kr. hat eine grünliche OSeite. 26–30 mm.


In Nassau, Baden, Ostdeutschland, Böhmen, Schlesien, Mähren und sonst weiter südöstlich verbreitet. Die Var. ist aus Baden bekannt. Bildet in Südungarn, Serbien, Rumänien hervorragende, zum Teil farbenprächtige Rassen. In der Ebene; scheint Sandgegenden auszuweichen. – T. 5, Fg. 6: a Käfer, b Fld.


21. Car. (Xystrocarabus) catenatus Panz. Ketten-Laufkäfer. Gross, schwarz; OSeite mit blauem Scheine; Fld. mit feinen Kettenstreifen, dazwischen mit 3 gleichen, quer geschuppten Limes, welche nicht schwächer entwickelt sind als die ersteren. 27–33 mm.


Das Vaterland dieser Art ist Illyrien, Tirol, Kroatien, Bosnien, Dalmatien und Albanien. In Wäldern auf Kalkboden. Nach Schilsky auch im Rheinland und Württemberg, was mir sehr unwahrscheinlich vorkommt. – T. 5, Fg. 7: a Käfer, b Fld.


22. Car. (Loxocarabus) obsoletus Strm. Schwarz, oben verschiedenfarbig; Hsch. rechteckig, Seiten schmal abgesetzt; Fld. mit sehr feinen Kettenstreifen und dazwischen mit 3 gleichen flachen Limes. Bei v. Sacheri Thoms. fehlen die Punkte vorne auf den dorsalen primären Reihen; grosse schwarze Stücke mit stärkeren Kettenstreifen sind v. carpathicus Palld.


Im ganzen Karpathenzuge bis Siebenbürgen, wo er in einer kleineren Rasse auftritt. In den schlesisch-mährischen Beskiden, unter Steinen, im Teschner Gebirge nicht selten, an den Lissa-Abhängen einzeln. – T. 6, Fg. 2: a Käfer, b Fld.


23. Car. (Morphocarabus) monilis Fbr. Feingestreifter Laufkäfer. Langoval, flach gewölbt; schwarz, oben blau, grün, kupferfarben, seltener schwarz mit blauem Rande. Fld. zwischen den feinen Kettenstreifen mit 3 ganz gleichen Zwischenräumen (Limes) = Stammform; oder es ist der mittlere stärker rippenförmig ausgebildet: v. consitus Panz. Stücke der ersten Form mit roten Schl. und braunem ersten FGliede sind a. femoratus Géh.; kleine, schlanke Expl. aus dem Rhöngebirge sind v. taunicus Heyd. Manchmal sind die tertiären Zwischenräume der v. consitus zwischen den Kettenstreifen und Sekundärrippen erloschen = v. Schartowi Heer. 27–30 mm.


In Oldenburg, Württemberg, Bayern, Nassau, Thüringen, Hessen, Elsass und im Rheingebiet; in Schlesien schon fehlend. Diese Art bewohnt das westliche Mitteleuropa, einige im Osten vorkommende Formen (Serbien) sind schon sehr abweichend. – T. 6, Fg. 3: a C. monilis, b v. consitus, Fld.


24. Car. (Morphocarabus) Scheidleri, v. Preyssleri Duftsch. Gross, schwarz; Hsch. breit, Fld. mit sehr feinen Punktstreifen und flachen, glatten oder nur chagrinierten Zwischenräumen, die primären mit wenig grösseren, körnchentragenden Punktreihen, aber oft auch die sekundären und tertiären durch Punkte unterbrochen. OSeite schwarz oder schwarzblau, mit violetten oder purpurnen Seitenrändern (a. ambitiosus Schauf.), oder letztere sind grün [87] (a. viridicinctus Schauf.), oder oben schwarzgrün mit goldgrünem SR.: (a. improbus Schauf.), oder oben goldgrün mit heller grünen Seitenrändern (a. principatus Schauf.), oder kupferrot mit goldgrünen Rändern (a. superbus Schauf.). 25–28 mm.


Die Stammform (Scheidleri Panz.) kommt nicht im nördl. Deutschland vor; sie bewohnt Oesterreich, Steiermark und Ungarn, wo sie verschiedene markante Rassen bildet.

C. Preyssleri kommt im Osten Deutschlands vor, in Schlesien, Mähren und Böhmen. Er ist ein Bewohner des Flachlandes und lebt am häufigsten in Gärten und auf humusreichen Feldern und Wiesen. T. 6, Fg. 4: a C.v. Preyssleri, b Scheidleri, Fld.


25. Car. (Trachycarabus) scabriusculus Oliv. Kleinere Art, oval, schwarz glänzend; Fld. mit zarten, nicht ganz regelmässigen Punktreihen, alle Zwischenräume mit feinen, weitläufigen, raspelartigen Pünktchen besetzt, vor jedem Punkte steht ein vorn besser begrenztes Körnchen, 3 Zwischenräume mit grösseren Raspelpunkten besetzt, dazwischen stehen 3 Limes. 18–20 mm.


Im östlichen Teil von Mitteleuropa, westlich bis Schlesien und Mähren.


26. Car. (Archicarabus) nemoralis Müll. Hain-Laufkäfer. Kurz und robust gebaut, schwarz; OSeite schwarzgrün oder erzbraun; Fld. mit feiner, gekörnelter, undeutlich längsreihiger Skulptur, dazwischen mit 3 gröberen Punktreihen, dazwischen befinden sich etwa 5 nicht deutliche Limes; die untere Partie des Kinns ist querwulstig verdickt. 20–26 mm.


In den Wäldern der Ebene und der Gebirge unter Steinen, Moos und Baumrinden, nicht häufig, aber über ganz Deutschland verbreitet. – T. 6, Fg. 5: a USeite des Larvenkopfes mit seinen Mundteilen, b Käfer, c Fld.


27. Car. (Euporocarabus) hortensis L. Garten-Laufkäfer, Hohlpunkt. Gross, schwarz; Hsch. ziemlich viereckig, fast quadratisch; Fld. mit regelmässigen, feinen Längsstreifen und 3 kupferig goldfarbenen Grubenreihen, letztere unterbrechen 3 feine Längsstreifen, zwischen ihnen befinden sich 7 Limes; von diesen sind in seltenen Fällen die abwechselnden (2, 4) schwächer ausgeprägt: v. alternans Kr. Höchst selten sind die Längsstreifen in feine Körnchenreihen aufgelöst und die Metallgrübchen sind klein und nehmen nur einen Zwischenraum in Anspruch: v. Dürc kianus Gnglb. 23–28 mm.


In den Wäldern der Ebene und niederer Gebirgszüge von Nord- und Mitteleuropa, mit Ausnahme des westlichen Teiles in Deutschland überall vertreten; die v. alternans wurde aus Schmiedberg in Schlesien, die v. Dürckianus aus der Münchener Umgebung bekannt. – T. 6, Fg. 7: a Käfer, b Fld.


28. Car. (Orinocarabus) silvestris Panz. Wald-Laufkäfer. Schwarz, mit schmalem K. und wenig breitem Hsch.; oben bronzefarbig, kupferig, oder grün (a. aeruginosus Letzn.), oder mit der USeite fast gleichfarbig dunkel (a. concolor Panz.); die ovalen Fld. mit dichten, feinen gekerbten Streifen, und 3 Reihen grösserer Grübchen, letztere unterbrechen 3 Zwischenräume, zwischen ihnen befinden sich 7 Limes. Sternite ohne quere Furchen. Bei v. thuringiacus Schilsky ist das mittlere primäre Intervall stärker entwickelt als die anderen. Eine schlanke Form mit herzförmigem Hsch., grüner OSeite, etwas rippenförmig vortretenden primären Intervallen, mit Goldgrübchen aus dem Glatzer und Riesengebirge ist v. silesiacus Reitt. 19–27 mm.


Nur im Gebirge von Mittel- und Süddeutschland, in den Vogesen, dem Jura und den Alpen, in subalpinen Wäldern unter morschen Baumstrünken und Steinen. Preussen, im Harz, Bayern, Thüringen, in den Gebirgen von Schlesien, Böhmen und Mähren; in den Sudeten und Beskiden nicht selten. – T. 6, Fg. 8: a Käfer, b Fld.


29. Car. (Carpathophilus) Linnei Panz. (C. cupreo-aureus Letzn.) Klein und zierlich, unten schwarz, oben kupferig mit Bronzeschein, die 4 Basalglieder der F. und die Schn. rot. Deckenskulptur wie bei silvestris und diesem nahestehend, aber die HSchl. sind auf der USeite nur an der Spitze kurz gefurcht. Die feinen Zwischenräume der gekerbten Punktreihen sind etwas deutlicher streifig [88] erhaben, aber nicht so regelmässig ausgebildet, v. Macairei Kr. hat den Hsch. schwarz, die Fld. erzbraun; a. nigricornis Letz, hat die ersten 2 FGlieder angedunkelt; a. bescidensis Reitt. die ganzen B. rot; endlich soll es auch Stücke mit fast schwarzen F. und B. geben: a. angustatus Panz., in Oberschlesien, wie ich sie aber noch nicht gesehen habe. 14–18 mm.


In den Gebirgen von Bayern, Thüringen, im Harz, im Riesen- und Glatzer Gebirge, in den Beskiden, den Sudeten und weiter über die Karpathen verbreitet, in Wäldern vorzüglich unter Steinen, in Schlesien häufig. Es ist ein Nachttier. – T. 6, Fg. 9: a Käfer, b Fld.


30. Car. (Phricocarabus) glabratus Payk. Glatter Laufkäfer. Gross, schwarz, oben an den Seiten manchmal mit schwachem bläulichen Scheine; Hsch. kaum oder wenig schmäler als die Fld.; diese stark gewölbt, mit sehr feinen Körnchen gleichförmig besetzt, ohne Reihen oder Grübchen, hinten steil abfallend. 22–32 mm.


Nord- und Mitteleuropa. In ganz Deutschland und zwar im Gebirge (bis zu 2000 m) und in der Ebene, auch am Tage jagend anzutreffen. – T. 6, Fg. 11: a Käfer, b Fld.

Fußnoten

1 Die UGattungen haben bei einer Lokalfauna, wo sie meist nur einen Vertreter aufweisen, wenig Wert; sie sind erst zur Fixierung einer Artengruppe von Nutzen, wo die zahlreichen Carabus-Arten in Betracht zu ziehen sind.


2 Eine in der Nähe der HWinkel (bei abgeriebenen Stücken an dem Punktgrübchen erkennbar), und eine oder mehrere an den Seiten oder in der Mitte des Hsch.


3 d.h. sie haben auf der USeite ihrer MGlieder keine kahlen, buckeligen Erhabenheiten. Reitter, Fauna germanica.


4 Manchmal ist der mittlere stärker, ja feinkielig, auf Kosten der umgebenden ausgebildet, so zwar, dass statt der 3 Zwischenräume (Limes) eine einzelne Rippe vorhanden erscheint.


5 Die zahlreichen Letznerschen Varietäten mussten meistens unterdrückt werden, weil er die gleichen Namen für sie bei den verschiedenen Arten gewählt hatte, so dass sie, wegen ihrer zahlreichen Wiederholung gegen das Nomenklaturgesetz verstossen.


Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1908, S. 89.
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