Hannover, Adolf

[685] Hannover, Adolf, geb. zu Kopenhagen 24. November 1814, studierte daselbst, absolvierte 1838 das Examen medicochirurg. und disputierte 1839 für den med. Lizentiatengrad. Danach studierte er 2 Jahre in Paris und besonders in Berlin unter Joh. Müller. Zurückgekehrt, wurde er Assistenzarzt am k. Friedrichs-Hospital, später Visitator der Kopenhagener Spitäler, war während des Krieges 1850 Oberarzt an einem Lazarette in Kopenhagen, 1853 Cholera-Arzt, wirkte seit 1840 als Privatdozent besonders in mikroskop. Anatomie und zugleich fortwährend als prakt. Arzt in Kopenhagen. Er erhielt 1856 (und wieder 1878) einen Monthyon-Preis vom Institut de France für seine anat. und physiol. Untersuchungen des Auges, 1852 das Ehren-Doktordiplom von der Univers. in Groningen; auch war er Ehrenmitglied der Royal Med.-Chirurg. Society in London. H. starb 8. Juli 1894. Seine vielen bedeutenden, grösstenteils auch in fremde Sprachen übersetzten litter. Leistungen beziehen sich auf mikroskop. Technik, Anatomie und Physiologie, wie u.a. seine Lizentiaten-Dissertation: »De cartilaginibus, musculis, nervis auris externae atque de nexu nervi vagi et nervi facialis« (Kopenhagen 1839; Müller's Arch., 1840), ferner auf die Bio- und Pathologie des Auges, pathol. Anat. und Teratologie, Epi- und Entophyten und Helminthen, endlich auf Medizin und med. Statistik. Wegen der Titel der zahlreichen Publikationen im einzelnen müssen wir auf das ältere Biogr. Lexikon verweisen.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 685.
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