Langenbuch, Karl Johann August

Langenbuch, Karl Johann August
Langenbuch, Karl Johann August

[956] Langenbuch, Karl Johann August, Prof. und Geh. San.-Rat in Berlin, geb. zu Kiel 20. August 1846, studierte in seiner Vaterstadt und in Berlin (Esmarch, resp. Wilms) und wurde 1869[956] promoviert. Nach dem Feldzuge trat er 1871 als Assistent in Bethanien zu Berlin ein und dirigiert seit 1873 das dortige Lazarus-Krankenhaus. Seine grösstenteils Operationstechnik betreffenden Publikationen finden sich im Archiv für klin. Chirurgie, in der Berl. klin. Wochenschr., in der Zeitschr. für Geburtsh. und Gynäkologie. Umfangreichere Studien hat er über Nervendehnung veröffentlicht (B. kl. W., 1881 und 82, Volkmann's Samml. klin. Vortr., Nr. 129). L. war der erste, welcher die Nervendehnung zur Bekämpfung der Tabes in Anwendung zog und wenn auch die blutige Methode derselben ziemlich verlassen wurde, so ist doch das von ihm eingeführte Prinzip der therapeutischen Dehnungen am Mark und den grossen Nervenstämmen bei verschiedenen Rückenmarkskrankheiten zur allgemeinen Geltung gelangt. Desgleichen wurde er durch die von ihm 1882 zuerst und zwar wegen Cholelithiasis ausgeführte Exstirpation der Gallenblase u. die daran sich anknüpfende Angabe fast sämtlicher jetzt an den erkrankten Gallenwegen geübter Operationsmethoden der Schöpfer der modernen Chirurgie des Gallensystems. Auch war er der erste, der am Lebergewebe die Resektion eines grossen Leberstückes (Schnürleberlappen von ca. 400 Gramm Gewicht) mit Erfolg unternahm. 1894 und 97 erschienen aus seiner Feder der 1. und 2. (Schluss) Band seiner Chirurgie der Leber und Gallenwege (Lieferung 45[957] in 1. und 2. Hälfte der Deutschen Chirurgie herausg. von E. v. Bergmann und P. Bruns).

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 956-958.
Lizenz:
Faksimiles:
956 | 957 | 958
Kategorien: