Meyer, Moritz

[1127] Meyer, Moritz, Geh. Sanitätsrat zu Berlin, geb. daselbst 6. Nov. 1821, studierte[1127] in Heidelberg, Halle, Berlin, wurde 1844 Doktor, wirkte seit 1845 als Arzt, seit 1854 als Spezialarzt für Elektrizität und Nervenkrankheiten in Berlin und starb daselbst 30. Okt. 1893. M. ist bekannt als Verf. eines wertvollen Werkes über Elektrizität u. d. T.: »Die Elektricität in ihrer Anwendung auf praktische Medicin« (Berlin 1854; 4. Aufl. 1883); entstanden aus einer 1852 von der med. Gesellsch. in Gent preisgekrönten Arbeit, umfasst dasselbe, im Gegensatz zu sämtlichen anderen Lehrbüchern der Elektrotherapie, die Anwendungsweise elektrischer Ströme im Gesamtgebiete der Medizin (Med., Chir., Geburtsh.) und bildete schon in 1. Aufl. (10 Bogen) ein das zerstreute Material von allen unwissenschaftl. und phantast. Beimischungen säuberndes, streng wissenschaftl. Lehrbuch, das auch bis zur letzten Aufl. (40 Bogen) der fortschreitenden Entwickelung der Elektrotherapie gewissenhaft Rechnung getragen hat. Von M. rührt auch der sogenannte »Meyersche Unterbrecher« her, ein behufs Prüfung der Muskel- und Nervenreaktion unentbehrliches Instrument; auch sind von ihm die durch fortgesetzten Gebrauch bleihaltigen Schnupftabaks entstandenen Lähmungen (1854) entdeckt worden.

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Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 1127-1128.
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