Meyer, Hans Wilhelm

[1128] Meyer, Hans Wilhelm, hervorragender dänischer Otolog, 25. Okt. 1824 in Fredericia geb., studierte auf der Kopenhagener Univ., wo er 1847 das Staatsexamen absolvierte, später mehrere Jahre im Auslande, besonders in Prag, Paris, London, Montpellier. Seit 1853 prakt. Arzt in Kopenhagen, seit 1865 Leiter einer Spezialklinik für Ohren-, Kehlkopf- und Nasenkrankheiten, entfaltete M. eine umfassende litterarische Thätigkeit, hauptsächlich auf dem Gebiete seiner Spezialität, als deren Resultat die epochemachenden Arbeiten »Über adenoide Vegetationen in der Nasenrachenhöhle«, zuerst in der dän. Hosp. Tidende (1868), in Med.-chir. Transact. LIII (1869) und danach in weiterer Ausführung im Archiv für Ohrenheilkunde (VII, VIII, 1873 bis 74) erschienen. Auch hat er in Proceedings of the International Medical Congress, London 1881, bezügliche Mitteilungen gemacht (»Adenoid vegetations in the vault of the pharynx«). Andere zu erwähnende otologische[1128] Abhandlungen aus seiner Feder sind: »Zur Behandlung der Ohrblutgeschwulst« (Archiv f. Ohrenheilk., XVI, 1880; dänisch in Hosp. Tidende, 1880) und »Über das Wesen der chronischen Trommelhöhleneiterung« (eine Studie, Ib. XXI, 1884). Von der Halle-Wittenbergschen Univ. erhielt er 1884 das Ehrendoktordiplom. M. starb 3. Juni 1895. Am 25. Okt. 1898 fand in Kopenhagen die feierliche Enthüllung seines von einem internationalen Ärzte-Komitee gestifteten Denkmals statt, wobei Sir Franz Sernon aus London die Denkrede hielt.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 1128-1129.
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