Gerhard, Frl. Similde

[253] *Gerhard, Frl. Similde, Leipzig, Lessingstrasse 4I, am 9. Juli 1830 in Leipzig geboren, ist sie die Tochter des wohlbekannten Dichters und Legationsrates Wilhelm Gerhard, dem Freunde Goethes und Übersetzer von Robert Burns, dessen naive Lieder Robert Schumann komponierte. Mit ihrem Vater, der Mäcen aller Künstler und Künstlerinnen war, hatte sie ein gut Stück Welt gesehen und, da er auch Naturforscher war, wurde sie von ihm in alle Zweige der Naturwissenschaft eingeführt. Mit fremden Sprachen und Musik, die er so sehr liebte, musste sie sich frühzeitig vertraut machen. Jetzt lebt sie unverheiratet auf dem Besitz ihrer Eltern, dem berühmten »Gerhardschen Garten«, darin 1813 in den Fluten der Elster Ponyatowsky, Fürst von Polen, seinen plötzlichen Tod fand. 1870 wurde Similde Gerhard für ihre Thätigkeit in den Hospitälern mit dem »Sidonieorden« der »Carolamedaille« und dem »eisernen Kreuz« für Frauenthätigkeit, sowie der französischen »Medaille für Hilfe im Kriege« ausgezeichnet.

Werke s. S. J. Milde.

Quelle:
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 1. Berlin, 1898., S. 253.
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