Passow, Frau Athenaea

[117] *Passow, Frau Athenaea, geb. Ulrichs, Jena, W.-G.-Bahnhofstrasse 1, geboren am 18. Februar 1839, verlor im Alter von fünf Jahren ihren Vater, den Archäologen H. N. Ulrichs, Professor an der Universität zu Athen. Vom 6. bis zum 19. Jahre lebte sie, mit Ausnahme einiger Reisen und eines Jahres in Jena, in Bremen, der Vaterstadt ihrer Eltern. Im Jahre 1858 heiratete sie den Professor Dr. Arnold Passow, der erst Gymnasiallehrer in Magdeburg und Halberstadt und dann Direktor in Lingen an der Ems war. In dieser Zeit fand sie als Gattin, Mutter und Hausfrau keine Musse zu eigenen schriftstellerischen Arbeiten, wohl aber bot sich ihr reiche Gelegenheit, ihrem Manne bei seinen Werken zur Hand zu gehen. 1871 begann sie – mit ihren drei Kindern als Witwe erst in Bremen und von 1881 ab in Jena wohnend – eine eigene litterarische Thätigkeit: Originalarbeiten, Übersetzungen, Bücherbesprechungen, Feuilletonartikel. Sie war Mitarbeiterin an der Weserzeitung, der Täglichen Rundschau, der Deutschen Revue, dem Daheim, dem Bazar, der Vossischen Zeitung u.s.w. Eine ihrer Arbeiten, »Anunda«, ist von Madame B. Sautter in Genf übersetzt und in der »Revue Chretienne« gedruckt. A. Passow findet den Schwerpunkt ihrer Arbeit im Gebiete der Ethnographie. Mit besonderem Interesse verfolgt sie die Thätigkeit, wie die soziale Stellung des weiblichen Geschlechts.

‒ Blumen und Insekten. Botanisches Werk von Sir John Lubbock. Übers. (222 m. 130 H.) Berlin 1877, Gebr. Bornträger.

u. C. V. Kessinger. Das Menschenherz. Worte d. Weisheit u. d. Liebe a. d. Werken v. G. Eliot. 8. (126) Bremen 1889, Schünemann. geb. m. Goldschn. n 4.–

‒ Der Mensch vor der Zeit der Metalle, von Jolly. Übersetzg. Leipzig 1874, Brockhaus.

‒ Der Obersteuermann. Rom. von Clark Russel. Übersetzg. Stuttgart 1880, Ed. Hallberger.[117]

Quelle:
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 2. Berlin, 1898., S. 117-118.
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