Pflücker, Frl. Emilie

[130] *Pflücker, Frl. Emilie, Breslau, Seydlitzstrasse 2II, ebenda geboren am 22. Januar 1844 als Tochter eines Stadtgerichtsrats und fünftes von sieben Kindern. Schon mit 13 Jahren wurde sie nervenleidend und musste auch die Schulzeiten abkürzen. Eine tief-schmerzliche Erfahrung liess sie später der Schlaflosigkeit verfallen, die bis heutigen Tages nicht mehr von ihr gewichen ist. 1869 verlor sie binnen wenigen Wochen beide Eltern und die Heimat. Ein Wanderleben begann, das ihre jüngste Schwester, an der ihr Herz sehr gehangen, teilte. Erst als diese Schwester geheiratet hatte, begann Emilie zu Schriftstellern. 1882 vereinigte sie sich wieder mit ihrer Schwester, deren Ehe sie in schwere pekuniäre Sorgen gestürzt hatte. Eines ihrer Kinder, ein kränkliches Mädchen, nahm E. ganz zu sich in Pflege und Erziehung, sowie Erhaltung. Sie schreibt Märchen und Jugenderzählungen, Poesieen, Gelegenheitsgedichte und macht Übersetzungen aus dem Französischen und Spanischen. Mit J. Mordtmann schrieb sie ein Buch »Märchenprinzessin«.

u. J. Mordtmann. Märchenprinzessin. 8. (225) Hamburg 1890, J. F. Richter. 3.–[130]

Quelle:
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 2. Berlin, 1898., S. 130-131.
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