Thilo, Frl. Amalie

[367] *Thilo, Frl. Amalie, Wien II, Praterstrasse 43, wurde als Tochter eines Pädagogen am 29. April 1830 in Preussisch Schlesien geboren. Sie erhielt ihre Ausbildung in dem Noesseltschen Institut in Breslau und legte auch im dortigen königl. Lehrerinnen-Seminar die Lehrerinnenprüfung ab. In der Schule ihres Vaters thätig, schrieb sie schon frühe ihre pädagogischen Ansichten[367] in Tagesblättern nieder, machte ihr Vorsteherinexamen und gewann im Jahre 1872 nach der Eröffnung des Berliner-Damen-Lyceums das Protektorat eines Kreises hochangesehener Persönlichkeiten zur Gründung eines solchen in Breslau. Dort hielt sie im Verein mit dortigen Universitätsprofessoren öffentliche Vorlesungen, meist pädagogischen Inhalts, von denen einige in Druck erschienen. Im Jahre 1878 hatte Amalie Thilo Gelegenheit, auch in Wien öffentliche Vorträge zu halten und infolge dessen verlegte sie bereits im folgenden Jahre ihren Wirkungskreis nach Wien, wo sie als Direktorin einer Fortbildungsanstalt nebst Töchterpensionat wirkt.

‒ Das Zusammenwirken v. Haus u. Schule. Vortrag. 8. (21) Berlin 1871, Imme. 2.50

‒ Der Einfluss der Erziehung auf die sozialen Verhältnisse. Wien, Im Selbstverlage.

‒ Die Bildung der Frau in Beziehung auf ihre nationale Aufgabe. 8. (15) Breslau 1876, Schletter. –.30

‒ Die Erziehung des Menschen. 8. (123) Wien 1897, Gg. Szelinsky. 2.–

‒ Helas, das Land der Ideale. Vortrag. 8. (30) Wien 1889, Franks Nachfolger. –.80

‒ Lehrplan einer höheren Töchterschule im Anschluss an die Bürgerschule. Wien. Im Selbstverlage.

‒ Rede bei der Eröffnung der Vorlesungen im Damen-Lyceum am 12. Oktober 1874 gehalten. 8. (16) Breslau 1874, Schlettersche Buchhandlung. –.30

Quelle:
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 2. Berlin, 1898., S. 367-368.
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