III, 6. [240.] An Agni.

[61] Zu Vers 4 vgl. 192, 3. und 615.


1. O Sänger streckt mit Andacht eifrig wirkend,

ihr Frommen, vor den Löffel für die Götter;

Zur Rechten fahrend geht er vor mit Labsal,

mit Fett gefüllt, dem Agni Festtrunk bringend.

2. Geboren kaum erfülltest beide Welten,

ja überragtest du sie noch, o hehrer,

Gross wie die Erd', o Agni, und der Himmel

lass springen deine siebenzüng'gen Rosse.

3. Dich setzen ein der Himmel und die Erde,

die hehren Götter für das Haus zum Priester,

So oft der Menschen gottergeb'ne Stämme,

mit Trank versehn, dein helles Licht verehren.

4. Der grosse ist gesetzt auf feste Stätte,

der liebe zwischen beide grosse Welten,

Die gleichem Mann vermählt sind, unvertilgbar

des Weithinschreiters ew'ge Necktarkühe.

5. Gross bist du Agni, gross sind deine Werke,

mit deiner Kraft erfülltest du die Welten;

Als du geboren, wurdest du der Bote

und Führer du, o Stier, der Menschenstämme.

6.44 Des Opfers Rosse, mähnig, butterträufelnd,

die rothen schirr mit Strängen an die Deichsel;

Dann fahre her, o Gott, die Götter alle;

o Wesenkenner, bringe schöne Opfer.

7. Vom Himmel her auch strahlen deine Lichter,

du leuchtest nach den vielen lichten Morgen,

Wenn du im Holz die Säfte gierig aufzehrst

und Götter sich des lieben Priesters freuen.

8. Die Götter, die in weiter Luft sich freuen,

und die im hellen Licht des Himmels weilen,

Und die erhörend, hold verehrungswürdig,

des Wagens Stuten, Agni, herwärts lenkten.

9. Mit denen Agni komm auf gleichem oder

verschiednen Wagen, stark sind ja die Rosse;

Die drei und dreissig Götter nebst den Frauen,

die fahre her freiwillig und berausch dich.

10.45 Er ist der Priester, dessen Opfer alle

zum Heil geniessen, selbst die weiten Welten;

Voran beim Opfer standen schön sie träufelnd,

die reinen, wahren, reinem Werk entsprossen.[62]

(11 = 235, 23.) Dem Beter schaff als Labung wunderreichen

Besitz an Rindern fort und fort, o Agni,

Ein eigner Sohn sei uns und Stammvermehrung,

das sei uns, Agni, deine Gunsterweisung.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 61-63.
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