Aconitin

[95] Aconitin (Chem.), eine im Aconitum Napellus gefundene, die Wirksamkeit der Pflanze hauptsächlich bedingende organische Basis, farblos, durchsichtig, glänzend, zerbrechlich, geruchlos, von bitterm, später im Halse kratzendem, unangenehmem Geschmack, löst sich in 150 Theilen kaltem, 50 Theilen heißem Wasser, leicht in Weingeist u. Äther, wird durch Jod rothbraun, durch Gallustinctur weißlich niedergeschlagen, ist nicht flüchtig, schmilzt bei gelinder Wärme, verbrennt mit Flamme völlig; bildet mit Säuren meist krystallisirende, in Alkohol u. Wasser lösliche Salze, u. wirkt heftiger als Aconitum, zumal auf Nerven u. Blutlauf, schon in kleinen Gaben tödtlich; äußerlich wird es bei Nervenschmerz, rheumatischen Übeln u. schwarzem Staar gebraucht.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 95.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: