Aconitsäure

[95] Aconitsäure (Equisetsäure, Citridinsäure, Chem.), C12H6O12 = C12H3O9, 3HO, eine organische Säure, die sich in dem Safte von Aconitum Napellus u. a. Aconitarten u. in einigen Schachtelhalmen (Equisetum fluviatile) findet u. auch als Zersetzungsproduct der Citronensäure in der Wärme auftritt. Sie erscheint in undeutlichen, warzigen Krystallen, ist leicht löslich in Wasser, Alkohol u. Äther; ihre Lösung esslorescirt beim Verdampfen; sie schmilzt bei 140° u. siedet bei 160°; bei dieser Temperatur zersetzt sie sich aber u. zieht eine ölige Flüssigkeit, die beim Erkalten erstarrt u. identisch mit der Itakonsäure (s.d.) ist. Durch genannte Eigenschaften unterscheidet sich die A. von den schweren Säuren, der Fumar- u. Maleinsäure. Die A. geht in Bernsteinsäure über, wenn sie in Form von Kalksalz mit Käse in Gährung versetzt wird. Salze der A.: Man kennt die Ammoniak- u. die Kalisalze, das neutrale dreibesische Salz, das saure zweibasische Salz u. das saure einbasische Salz. Silbersalz ist ein weißer, glänzender Niederschlag, der beim Sieden mit Wasser zum Theil zu Metall reducirt wird. Der Äther der A., C24H18O12, durch Behandeln einer weingeistigen Lösung der A. mit salzsaurem Gase erhalten, bildet eine farblose Flüssigkeit von aromatischem Geruch u. bitterem Geschmack, 1,074 specifischem Gewicht, Siedepunkt 236°. Leitet man Chlorgas durch den Äther, so bildet sich eine pechähnliche Masse.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 95.
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