Adipinsäure

[133] Adipinsäure (Chem.), C12H10O8, bildet sich bei der Einwirkung von Salpetersäure auf Talg, Ölsäure, Wachs, Walrath u. a. Fettkörper; krystallisirt in warzenförmigen Gruppirungen, seinen, strahlig zusammengefügten Prismen; ist leicht löslich in siedendem Wasser, Alkohol u. Äther; schmilzt bei 130°, destillirt unverändert u. sublimirt in Gestalt federharzähnlicher Krystalle. Beim Schmelzen mit Kali bildet sie unter Wasserstoffentwickelung ein Salz, aus welchem Schwefelsäure eine nach Valeriansäure riechende fette Säure entwickelt. Salze der A.: Ammoniaksalz krystallisirt in Nadeln, ebenso das Strontiansalz; Silbersalz ist ein weißer Niederschlag. Der Äther der A., C20H18O8, erhalten durch Leiten von salzsaurem Gase durch eine weingeistige Lösung von A., erscheint als gelblich gefärbte, ölige Flüssigkeit von Reinettengeruch u. bitterem u. ätzendem Geschmack; specifisches Gewicht = 1,001; Siedepunkt 230°. Durch längere Einwirkung von Chlor verdickt er sich u. nimmt die Consistenz von Terpentin an.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 133.
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