Brelan

[265] Brelan (spr. Brelang, Trischaken), französisches Hazardspiel, zu 2, 3, 4, 5 ob. 6 Personen, wird mit 36 Karten gespielt, aus denen man meist die Sechsen herausnimmt. Man gibt 1 u. 2 od. 2 u. 1 Karte, nie 3 zugleich, läßt den Rest liegen u. schlägt die oberste Karte auf. As mit König u. anderer Figur der nämlichen Farbe zählt 31, As mit mir einer Figur, od. Zehn, Neun u. Sieben 21, 3 As, 3 Könige, Damen, Buben etc. sind Brelan, u. gehn über jedes andere Spiel, die As etc. aber über die andern B-s. Der Gebende setzt einen Einsatz (Passe), über den man übereingekommen ist; das Spiel geht rechts herum, die Vorhand entscheidet, ob bei sonst gleichen Verhältnissen man ein angesagtes Spiel behält. Wenn ein Spieler gesagt hat: Ich spiele! so muß er so viel Geld zusetzen, als im Stamm steht; jeder welcher mitspielt u. nicht paßt, setzt auch das Gleiche zu. Hierauf wird gekauft; man wirst die Karten weg, welche nicht in das Spiel, was man zu erhalten hofft, Passen; die aufgeworfene Karte ist unter der zu Kaufenden. Die meisten Augen (s. oben) entscheiden; ein B. geht über die Augen. Zu 3 gleichen Karten (z.B. 3 Zehnen), die 4. zugekauft, heißt; B carré (Tricon) ein B. gleich von Haus aus, B. favori (gebornes B.). Erstere ist das stärkste Spiel, welches vorkommen kann. Der Gewinnende zieht den Pot. Durch Überbieten des Einsatzes kann der Spieler, welcher das meiste Geld hat, die anderen überwältigen. Er sagt nämlich, wenn z.B. 4 Franken Einsatz ist: Ich spiele! wo er Gleiches setzt; hält ihn sein Gegner, so kann er den Einsatz verdoppeln, vervierfachen, verzehnfachen etc., indem er sagt: Ich setze 8, 16, 40 etc. Frcs. zu; dasselbe kann auch der 3. Spieler machen. Ist das Spiel herum, so kann der, welcher zuerst angesagt hat, spielen od. passen, wo er seinen Einsatz verliert, od. spielen, wo er denselben der Totalsumme zusetzt. Das B. ist das gefährlichste Hazardspiel u. daher, seit Ende des 16. Jahrh., wo es aufkam, streng verboten. Unter dem Directorium kam es in Frankreich wieder auf u. später wieder ab, jetzt ist es aber als Bouillotte wieder gewöhnlich.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 265.
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