Broach

[322] Broach (spr. Brotsch), 1) Stadt in dem gleichnamigen Steuerbezirke (Collectorata) der britischen Präsidentschaft Bombay in Ostindien, an der rechten Seite der Nerbudda (Nasmada), etwa 7 Ml. oberhalb deren Mündung; mit 31,330 Ew., von denen 12,971 in der eigentlichen Stadt, die übrigen in den Vorstädten wohnen. Unter den 3341 Häusern derselben befinden sich mehrere ansehnliche Wohnungsgebäude. Die Stadt war früher viel bedeutender, trieb einen blühenden Handel u. besaß eine berühmte Baumwollenindustrie, die sich meist in den Händen der hier seit 600 Jahren ansässigen Parsen befand; die feinere Weberei ist jedoch in den letzten Decennien fast gänzlich durch den englischen Import niedergedrückt worden; der Handel ist aber wiederum im Aufblühen begriffen, der Schiffbau ist bedeutend, an Provision für Seefahrer ist Überfluß vorhanden. – B. ist wahrscheinlich das Barygaza bei Ptolemäus u. Arrian; es gehörte zum muhammedanischen Königreich Guzerat, bis es 1583 Akbar eroberte. Von 1685–1772 stand es unter den Mahratten, dann bis 1783 unter den Engländern, hierauf gehörte es dem Scindiah, bis es 1803 wieder an die Ostindische Compagnie fiel. 2) Das gleichnamige Collectorat zählt auf 62 QM. 291,000 Ew.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 322.
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