Deutsch [1]

[878] Deutsch (althochdeutsch diutisk), ursprünglich was von dem ganzen Volke (der Germanen) entweder im Gegensatz zu den einzelnen Stämmen, od. zu den Nichtgermanen gilt, allgemein verständlich, heimathlich, eingeboren. Erst zur Zeit der Karolinger, wo die deutschen Herzogthümer u. Völker zu Einem Reiche vereinigt wurden, wurde D. (mit lateinischer Form Theodisci, Theudisci) Volksname. Das Wort mit Tuisko od. Teut, in Verbindung zu bringen, ist falsch, da das anlautende T in letzteren Wörtern gegen die Gemeinschaft mit dem althochdeutschen diutisk spricht; gleichwohl haben Einige, in Rücksicht auf Teut u. die Teutonen, wie es schon in den Quellen des 10. u. der folgenden Jahrhunderte Sitte wurde, teutonisch statt theodisch od. theutisch zu schreiben, auch in neuerer Zeit das Wort Teutsch geschrieben u. während der ganzen deutschen Reichsverfassung war jene Schreibweise üblich. Auch die Annahme, als sei teusch die ejgentjich hochdeutsche u. deutsch die niedersächsische od. plattdeutsche Form, ist unrichtig.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 878.
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