Eisenerze

[583] Eisenerze, Mineralien, aus welchen das Eisentechnisch gewonnen werden kann d.h. in denen das [583] Eisen in hinreichender Menge enthalten ist, so daß sie mit Vortheil verhüttet werden können, u. die frei von solchen Stoffen sind, welche die Güte des aus ihnen dargestellten Eisens beeinträchtigen. Die für die Technik wichtigsten E. sind: Magneteisenstein (Magneteisenerz), Eisenoxyduloxyd, gibt die reichste Ausbeute, etwa 72 Procent Eisen u. wird bes. in Schweden, Norwegen u. Rußland verhüttet; Rotheisenerz (Glanzeisenerz od. Eisenglanz, rother Glaskopf), besteht wesentlich aus Eisenoxyd u. gibt ungefähr 70 Procent Eisen; Brauneisenstein (safriges Brauneisenerz od. brauner Glaskopf, dichtes u. okriges Brauneisenerz, Thoneisenstein, Eisennieren, Kieseleisenstein, Seeerz, Morast- u. Sumpferz), Eisenoxydhydrat, man gewinnt daraus 50–60 Procent Eisen; Raseneisenstein (Wiesenerz, Quellerz), meist verunreinigt mit Sand, enthält vorzugsweise Eisenoxyd, öfters auch Phosphorsäure, wird bes. auf Gußeisen verhüttet u. liefert 40–50 Procent Eisen; Spatheisenstein (Eisenspath, Sphärosiderit), kohlensaures Eisenoxydul, gibt ungefähr 45 Procent Eisen. E., in denen Schwefel mit Eisen verbunden vorkommt, wie Magnetkies, Schwefelkies, Buntkupfererz, können nicht zur Gewinnung des Eisens benutzt werden, sie dienen zur Darstellung von Eisenvitriol, zur Gewinnung des Schwefels u. der mit demselben verbundenen Metalle, wie Kupfer u. Silber.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 583-584.
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