Brauneisenstein

[232] Brauneisenstein (Brauneisenerz, Belonites), mikrokrystallinisch u. kryptokrystallinisch, durchsichtig bis durchscheinend, besteht aus Eisenoxyd u. Wasser nach der Formel 2 Fe + 3 H, Härte 5–6, specifisches Gewicht 3,5–4, okergelb bis braun, dicht u. erdig, Strich gelblichbraun bis okergelb. Man unterscheidet folgende Varietäten: a) Faseriger B. (Brauner Glaskopf, Pyrosiderit, Göthit, Rubinglimmer), traubig, nierenförmig, von faseriger Structur u. faserigem Bruch, eingesprengt; b) Dichter B. (Stilpnosiderit, Brauneisenglas, Muscheliger Glanzeisenstein, Pecheisenstein), uterenförmig, Bruch muschelig, eingesprengt u. in Lagern; c) Okeriger B. (Brauner Eisenoker), gelb bis okergelb, in Gängen u. Lagern. Der B. kommt theils lagerförmig in der Zechsteinformation vor, wie in der Gegend von Saalfeld, in Sachsen in Begleitung von Dolomit, Kalkstein, Kupferschiefer u. Thonschiefer; theils in Gängen, wie im Voigtlande in der Gegend von Zwickau, wo er die Grenze zwischen Grauwacke u. Grünstein bildet; hier finden sich in ihm auch viele Versteinerungen, ein Zeichen seiner späteren Bildung. Man trifft ihn ziemlich verbreitet, so in den Pyrenäen, im Sächsischen Erzgebirge u. im Voigtland, Schwarzwald, Fichtelgebirge, Böhmen, Schlesien, Spanien, England u. Nordamerika, wo er überall als werthvolles Eisenerz ausgebracht u. meist auf Stabeisen u. Stahl verarbeitet wird; namentlich liefert er ein geschätztes Material zu Flintenläufen. Der braune Thoneisenstein ist ein mit mehr od. weniger Kieselsäure u. Thon vermengter B. von gelber bis brauner Farbe, ebenso der Kieseleisenstein, der reich an Kieselsäure ist.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 232.
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