Engelsbrüder

[698] Engelsbrüder, schwärmerische christliche Secte in der ersten Hälfte des 18. Jahrh., deren Urheber Gichtel u. deren Beförderer Uberfeld in Leyden war. Ihr Name kommt daher, weil sie schon hier den Engeln ähnlich werden wollten. Sie theilten sich in vollkommne E. (melchisedekische Priester), welche sich des ehelichen Umgangs u. aller Arbeit enthielten u. von Anderer freiwillig dargebrachten Gaben lebten; u. unvollkommne (fleischliche) E., welche jene erhielten u. ernährten u. dadurch an ihren Verdiensten Theil zu bekommen glaubten. Bes. in Niederdeutschland u. den Niederlanden verbreiteten sie sich u. kommen dort noch im 19. Jahrh. vor.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 698.
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