Erigŏne

[851] Erigŏne (Myth.), 1) so v.w. Asträa; 2) E., Tochter des Ikarios, bewirthete den Bakchos u. gebar von demselben den Staphylos. Sie ging darauf mit ihrem Vater u. ihrem Hund Mära nach Attika, um auf Befehl des Bakchos den Weinbau daselbst zu lehren. Hirten kosteten den Wein, betranken sich bald, er schlugen aber den Ikarios im Wahn, Gift empfangen zu haben. Der Hund führte die E. zu dem Erschlagenen, worauf diese sich aus Schmerz erhängte Bakchos machte dafür die Athenerinnen rasend, bis sie den Gott durch Bestrafung der Mörder versöhnten u. der E. das Fest der Aiora (Hängefest) od. Aletis (so genannt von den dabei gesungenen Liedern) feierten. E. wurde am Himmel die Jungfrau, Ikarios der Arkturos od. Bootes, Mära das Hundsgestirn. 3) E., Tochter des Ägisthos von Klytämnestra; Orestes wollte sie ermorden, allein Artemis entrückte sie nach Attika u. weihte sie zu ihrer Priesterin, nach And. erhängte sie sich, nachdem Orestes losgesprochen worden war; nach And. vermählte sie sich mit Orestes u. gebar ihm den Penthilos.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 851.
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