Heytesbury

[360] Heytesbury (spr. Hehtsbörri), Lord, früher Sir William A'Court, geb. 1779, Sohn des 1817 verstorbenen Sir William Pierre Ashe A'Court, Anfangs englischer Generalconsul in Tunis, dann Botschafter in Neapel u. Madrid, wo er 1820 vergeblich die herrschende Partei zu einer Verfassungsmodification zu bewegen suchte. 1824 wurde er nach Portugal gesandt, um dem französischen Einflusse entgegenzuarbeiten. Auf seinen Rath erfolgte die Ernennung einer Regentschaft, doch erregte, als Dom Pedro ein neues Staatsgrundgesetz gegeben u. die Infantin Isabella die Regierung übernommen hatte, seine Thätigkeit für Wiedereinführung des Absolutismus die entschiedene Mißbilligung seiner politischen Gegner in England, u. wirklich brach auch zwischen ihm u. General Clinton, dem Befehlshaber des 1826 zum Schutz der Regentschaft nach Portugal entsandten Hülfsheers, eine Spaltung aus, wie sich auch 1827, wo er den Sturz Saldanha's herbeiführte, der Unwille des Volkes in lauten Demonstrationen gegen ihn zeigte. Ehe das Übergewicht, welches die Tories nach dem Tode Cannings in England erlangten, sich noch weiter im Sinne des Absolutismus ausbreiten konnte, wurde er noch vor der Rückkehr Dom Miguels abberufen. War 1828 zum Lord H. erhoben u. Gesandter in St. Petersburg. Dort begleitete er den Kaiser 1828 nach der Türkei, besaß dessen volles Vertrauen, schlug die Stelle als Generalgouverneur in Indien aus, wurde später Gouverneur der Insel Wight, 1844 Lord Statthalter von Irland u. trat mit Peel's Rücktritt (1846) in den Privatstand.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 360.
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