Hirschkrankheit

[410] Hirschkrankheit (französisch Mal de cerf), eigentlich ein Starrkrampf, von welchem Pferde, seltener Schweine u. Hunde befallen werden; hebt mit Maulsperre an, Steifigkeit verbreitet sich dann über Hals, Ohren, Augen, Vorderfüße; endlich wird der ganze Körper steif; das Pferd streckt dann seinen Schweif gerade aus, wie ein par force gejagter Hirsch. Die Hauptursache ist plötzliche Erkältung, bes. nach forcirten Ritten, bei Beschälern unbefriedigter Geschlechtstrieb, öfters auch ungeschicktes Operiren beim Engilsiren; bei Schweinen Folge des Verschneidens. Die Thiere sterben meist mach einigen Tagen unter heftigen Schweißen, indem sie steif umfallen. Man empfiehlt gleich Anfangs starke Aderlässe, dann Opium u. andere krampfstillende Mittel, abwechselnd mit Kali.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 410.
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