Hunyad [2]

[630] Hunyad, 1) Johann Corvinus, natürlicher Sohn des Königs Siegmund von Ungarn u. der walachischen Bojarin Elisabeth Morssinay (welche nachher den Bojaren Voit Bushi heirathete), geb. 1393, erhielt die Stadt H. mit 60 Dörfern u. von ihr den Namen, wurde Ban der westlichen Walachei u. focht in dem Türkenkriege mit; wurde unter Kaiser Albrecht Woiwode v. Siebenbürgen (s.d., Gesch.) u. setzte den Krieg gegen die Türken fort; unter seiner Mitwirkung wurde nach dem Tode der Königin Elisabeth 1443 Wladislaw König von Ungarn. Als Wladislaw 1444 gegen die Türken gefallen war, wurde H. Reichsstatthalter von Ungarn; er machte 1448 einen Zug gegen die Türken, wurde aber im October von dem serbischen Despoten Brankowicz geschlagen u. gefangen, durch Vermittlung der ungarischen Stände jedoch wieder freigegeben.[630] Er griff dann Serbien wieder an, bis 1451 Friede gemacht wurde; zog 1453 gegen den Empörer Graf Joh. Giskra in Böhmen, legte, nachdem sich der Graf Cilley das Vertrauen des jungen Königs Wladislaw II. erworben hatte, seine Stelle 1453 nieder, kämpfte dann als ungarischer Feldherr gegen die Türken, wo er sich durch die Vertheidigung Belgrads berühmt machte, u. st. am 11. Aug. 1456 in Semlin. 2) Ladislaw Corvinus H., ältester Sohn des Vor., wurde 1448 dem serbischen Despoten Georg Brankowicz als Geisel gegeben, kämpfte 1453 mit seinem Vater gegen Giskra u. wurde, da seine Diener den väterlichen Feind, Grafen Cilley, in einem Streite getödtet hatten, 1457 in Ofen bei einem Turnier verhaftet u. hingerichtet. 3) Matthias Corvinus H., Bruder des Vorigen, wurde 1458 König von Ungarn, s. Matthias.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 630-631.
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