Leistenbeule

[258] Leistenbeule (Bubo), entzündliche Geschwulst der Leistendrüsen mit Ausgang in Zertheilung, Eiterung u. Verhärtung. Man unterscheidet a) die rein entzündliche L., u. zwar B. crescentium (Wachsbeule), durch vermehrten Blutzufluß in der Pubertätsentwickelung; B. traumaticus, durch Stoß, Schlag, Druck etc. erzeugt; B. sympathicus, durch Verbreitung einer Nachbarentzündung (bei Tripper, Chanker etc.); b) die auf specifischen Krankheitsprocessen beruhende od. durch Resorption von Krankheitsgiften erzeugte, u. zwar B. rheumaticus, B. catarrhalis, B. arthriticus, bei Rheumatismus u. Gicht; bei Pocken, Scharlach, Masern u. Pest B. exanthematicus; bei Scrophulose, Tuberkulose, Krebs B. scropulosus, B. tuberculosus, B. carcinomatosus; bei Syphilis die syphilitische L., B. syphiliticus. Behandlung: man sucht sie durch äußere entzündungs widrige Mittel zu zertheilen, od. ihre Eiterung u. die Selbstöffnung des entstehenden Abscesses zu befördern. Nur selten gehen sie in Brand über, welcher aber häufig heilbar ist, indem eine gute Eiterung an die Stelle der brandigen Jauche tritt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 258.
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