Manin

[832] Manin, Danielo, geb. 20. Mai 1804 in Venedig, war Advocat daselbst u. überreichte am 21. Dec. 1847 bei der lombardischen Centralcongregation eine Petition für Venedig, worin auf mehrere Gebrechen aufmerksam gemacht u. Verbesserungen vorgeschlagen wurden. Am 18. Jan. 1848 wurde er deshalb gefangen u. ins Gefängniß auf der Riva degli Schiavoni gebracht, aber am 17. März, als ihn eben das Voll befreien wollte, frei gegeben. Bei der Revolution vom 22. März bemächtigte er sich, an der Spitze eines Theils der Civica, des Arsenals, wurde in der am folgenden Tage proclamirten Republik Ministerpräsident u. Minister des Äußern, mußte aber am 3. Juli Castelli weichen. Am 11. Aug. wurde er von seiner Partei zum Dictator gewählt »behielt diese Stelle bis in den, August 1849, wo er selbst die Unterhandlungen in Mestre einleitete u. vor dem Einzug der Österreicher Venedig verließ (das Nähere s. unter Lombardisch-Venetianisches Königreich). Er ging zunächst nach Corfu, im Oct. aber nach Frankreich, wo er in Paris lebte u. sich durch Unterricht in der Italienischen Sprache nährte, bis er 1854 wegen eines Artikels im Journal La Presse ausgewiesen wurde; 1857 kehrte er nach Paris zurück u. st. dort 22. Sept. d. J. Vgl. Martin, Daniel M. précédé d'un souvenir de M. par Legouvé, Par. 1859.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 832.
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