Marienberg

[887] Marienberg, 1) Gerichtsamt im königlich sächsischen Kreisdirectionsbezirk Zwickau mit 9467 Ew.; 2) Amts- u. Bergstadt darin, Bergamt (seit 1856 mit dem Annaberger vereinigt), Hauptzollamt, Superintendur, Bergmagazin, bergmännisches Museum, Bergspital, Waisenhaus (seit 1771), Lutherstift (1846 gegründet), Sonntagsschule, Buchdruckerei, Wachstuchfabrikation, 2 Spinnfabriken, Eisenhammer, Zinnschmelzhütte, Bergbau auf Zinn, Silbern. Arsenik, Schachtelfabrikation, Holzhandel, Weberei, Spitzenklöppelei; 4800 Ew.– M. wurde 1520 des Bergbaues wegen vom Herzog Heinrich dem Frommen von Sachsen angelegt u. erhielt 1523 die Bergfreiheit u. 1539 die Gerichtsbarkeit; Hauptbrände: 1610, 1684, 1759, 1852 u. 1853; 3) Amt u. Dorf in Nassau, auf dem hohen Westerwalde; Braunkohlenwerk; 500 Ew.; 4) früher adliges Damenstift bei Boppard im Kreise Goar des Regierungsbezirks Coblenz (preußische Rheinprovinz), jetzt Kaltwasserheilanstalt; 5) Citadelle von Würzburg; 6) Dorf im Bezirk Reichenberg des böhmischen Kreises Böhmisch-Leippa, Glasschleifereien; 600 Ew.; 7) Benedictinerabtei bei Glurns im tyroler Kreise Brixen; 8) Dorf im schwedischen Län Stockholm, in der Nähe dieser Stadt, mit Artillerieschule u. Kanonengießerei.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 887.
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