Mercurialkrankheit

[145] Mercurialkrankheit (Mercurialismus), ein chronisches, oft schwer von der Lustseuche unterscheidbares, bisweilen mit ihr gemischtes (Syphiloid) Leiden von Quecksilber, welches als Dampf durch Einathmen, od. durch zu langen u. ungehörigen Gebrauch von Mercurialmitteln in den Körper gelangt ist; sich äußernd durch Speichelfluß, Halsbräune, Geschwüre, Drüsenanschwellungen u. Entzündungen, vorzüglich der Leistendrüsen, verschiedene Hautausschläge (Mercurialausschlag), eine eigenthümliche Kachexie, gichtische (Mercurialgicht) od. rheumatische Leiden, Knochenschmerz, vorzüglich nächtliche Knochenauftreibungen u. Geschwülste, Knochenfraß, Zittern, Lähmungen, Wassersucht, schleichendes Fieber, was selbst tödtlich werden kann. Zeigt sich die M. während der Behandlung der Luftseuche, so verschlimmern sich die Geschwüre, verlieren das speckige Ansehen u. ihre runde Gestalt u. werden mehr bläulich, in den Rändern uneben od. brechen von Neuem auf. Die Behandlung erheischt Abführungen, schweißtreibende u. Schwefelmittel, Holztränke, Salpetersäure, Schwefelbäder etc.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 145.
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