Metastasio

[184] Metastasio, Pietro Antonio Dominico Bonaventura, geb. 1698 in Assisi, eigentlich Trapassi, war der Sohn eines gemeinen Soldaten. Der Rechtsgelehrte Gravina nahm den Knaben zu sich, ließ ihn erziehen u. setzte ihn bei seinem Tode 1717 zu seinem Universalerben ein. M. folgte nun seiner Neigung zur Poesie u. wurde unter der Leitung der Sängerin Maria Romanino, nachherigen Bulgarelli, der Schöpfer des neuen italienischen Singspiels. Kaiser Karl VI. rief ihn 1729 nach Wien u. ernannte ihn zum Hofdichter; er st. 1782. 1855 wurde ihm in der italienischen Kirche zu Wien ein Denkmal gesetzt. Auf der Bühne haben sich nur noch wenige seiner Opern erhalten. Er schr.: Opere dramatiche, Vened. 1748, 14 Bde., Turin 1757, 12 Bde.; Gesammtausgabe seiner Werke, Vened. 1781–83, 16 Bde.; Opere posthume, Wien 1795, 3 Bde. Vgl. von Retger, Metastasio, ebd. 1782, u. Hiller, Über M. u. seine Werke, Lpz. 1786.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 184.
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