Phokäa

[80] Phokäa (a. Geogr.), Stadt in Ionien (Kleinasien), die nördlichste der ionischen Städte auf der Landspitze zwischen dem Elaitischen u. Hermaischen Meerbusen, zwischen Kyme u. Smyrna, wichtig wegen ihres Handels in dem westlichen Mittelmeer. P. war Erfinderin der langen funfzigruderigen Schiffe, u. von hier aus wurden zuerst von den Griechen weite Seereisen unternommen u. Colonien gegründet, u.a. Massilia in Gallien. Ihre Häfen waren Naustathmos u. Lampter, vor denselben lag die Insel Bakchion mit Tempeln u. Prachtbauten. P. wurde von Attikern unter Philogenes angelegt. Als P. in den Perserkriegen von den [80] Persern unter Harpagos belagert wurde, wanderte der größte Theil der Einwohner nach Delos, Ephesos u. nach Corsica in das früher von ihnen angelegte Äthalia aus; ein Theil kehrte nach P. zurück. verband sich mit den Zurückgebliebenen, u. P. stand bald unter den Persern, bald unter eigenen Tyrannen. Im Kriege der Römer mit Antiochos dem Großen nahm sie dessen Partei, wurde deshalb von dem Prätor Ämilius belagert, erobert, geplündert, später von Pompejus für frei erklärt, verfiel aber bald; ihre Ruinen j. Fotscha, s.d. 3).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 80-81.
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