Quassiīn

[743] Quassiīn (Quassit), C20 H12 O6, ein Bitterstoff, welcher sich in Quassia amara u. Q. excelsa findet; man stellt es dar, indem man, das Holz mit Wasser auskocht u. die Abkochung bis auf 3/4 des Gewichtes des angewendeten Holzes verdampft, die erkaltete Flüssigkeit mit gelöschtem Kalke vermischt u. nach eintägigem Stehen abfiltrirt. Das Filtrat wird bis zur Trockne verdampft, der Rückstand mit Alkohol ausgezogen u. der Alkohol abdestillirt. Der Rückstand wird in absolutem Alkohol gelöst u. die Lösung mit Äther vermischt. Diese Operation wird so lange wiederholt, bis das Q. bei Zusatz von Wasser in reinen Krystallen zurückbleibt. Es erscheint in kleinen weißen undurchsichtigen Krystallen. Obgleich dieselben wasserfrei sind, ist doch zu ihrer Bildung Wasser nothwendig. Beim Verdunsten der alkoholischen Lösung bleibt das Q. als eiweißähnlicher Körper zurück; es ist luftbeständig, ohne Geruch u. von außerordentlich bitterem Geschmacke. Salze u. leichtlösliche organische Stoffe vermehren die Löslichkeit des Q-s; beim Erhitzen schmilzt es wie ein Harz u. bildet nach dem Erkalten eine durchscheinende, gelblich gefärbte spröde Masse. Mit Gerbsäure gibt die wässerige Lösung des Q-s einen röthlichen Niederschlag.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 743.
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