Ramses [2]

[813] Ramses (Ramesses), gemeinschaftlicher Name von 14 ägyptischen Königen aus der 19. u. 20. manethonischen Dynastie; berühmt: 1) R. I., der erste der 19. Dynastie, regierte in der Mitte des 15. Jahrh. 1 Jahr u. 4 Monate. 2) R. II. der Große, Enkel des Vor. u. Sohn des Sethos I., regierte 66 Jahre u. brachte Ägypten auf den Höhepunkt seiner Blüthe; er hatte ein Heer von 700,000 Kriegern, mit denen er Kriege gegen Libyen, Äthiopien, Medien, Persien, Baktrien u. Skythien führte, aus denen noch die Felsenbilder bei Beirut in Palästina, an der Mündung des Lykos (Nahr-el-Kelb) stammen; unterwarf Äthiopien, Armenien, Syrien u. Kappadokien u. ließ, durch Kriegsbeute u. Tribute der unterworfenen Völker reich geworden, in Äthiopien u. Ägypten viele Bauwerke u. Sculpturen ausführen, namentlich in Theben, baute eine Mauer von Pelusium bis Heliopolis, legte Kanäle an, namentlich vom Nil nach den Krokodilseen in der östlichen Wüste, u. gründete die Städte Pithom u. Ramses, wobei die Israeliten schwere Frohndienste leisten mußten; in letzter Stadt baute er einen Tempel mit seinem Standbilde; an seinem Hofe wurde Moses erzogen, welcher unter seinem Sohn u. Nachfolger Menophtes die Israeliten aus Ägypten führte. 3) R. III., der Chef der 20. Dynastie, so v.w. Rampsinit, s.d.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 813.
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