Rigor

[163] Rigor (lat.), 1) die Starrheit, Unbiegsamkeit; 2) Härte, Strenge, festes Halten an Etwas; 3) Steifigkeit, Strenge, Härte, bes. in Kunstwerken, z.B. in Gemälden, Statuen, in Reden, wenn man immer in einem Tone fortredet; 4) Kälte; 5) Erstarrung, Starrfrost, Starrkrampf (s.d.). Daher Rigōre juris, nach der Strenge des Rechtes. Rigorismus, Sittenstrenge, strenge Sittenlehre, unbeugsame Denkart u. Handlungsweise. Rigorist, Einer, welcher in Bezug auf die Sittenlehre strenge Grundsätze befolgt u. gleichgültige Dinge schlechterdings nicht zuläßt; im peinlichen Recht, ein Anhänger der strengeren Grundsätze des Strafrechtes. [163] Rigorös, hart, strenge, scharf, ernstlich, steif. Rigorosität Strenge, Schärfe, Härte. Rigorōsum, scharfe, strenge Prüfung, z.B. bei Anstellungen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 163-164.
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