Runge [2]

[456] Runge, 1) Christian, geb. 1619, war Buchdrucker in Berlin u. st. hier 1680; er gab 1644 ein Gesangbuch heraus, welches 1658, mit Melodien von Crüger, als Praxis pietatis melica, von Neuem herauskam u. bis 1688 23 Auflagen erlebte; er selbst dichtete über 50 geistliche Lieder, welche sich zuerst vollständig in der 18. Ausgabe der Praxis vom Jahre 1675 finden. 2) Philipp Otto, geb. 1776 zu Wolgast in Neuvorpommern, Maler, lebte seit 1804 in Hamburg u. st. 1810 daselbst; er ist bes. bekannt durch seine vielen tiefsinnigen Contouren (die Jahreszeiten etc.), u. schr.: Farbenkugel od. Construction des Verhältnisses der Mischung aller Farben etc., Hamb. 1810; Hinterlassene Schriften, herausg. ebd. 1840. 3) Friedrich Ferdinand, geb. in Hamburg um 1795, war früher Privatdocent in Berlin u. später Professor der Technologie in Breslau; er schr.: Neueste phytochemische Entdeckungen, Berl. 1820–21, 2 Liefer; Der Todesproceß im Blute, Berl. 1824; Resultate chemischer Untersuchungen der Cynareen, Eupatorinen etc., Bresl. 1828; Grundlehren der Chemie, Bresl. 1830, 2. Aufl. 1833; Einleitung in die technische Chemie, Bresl. 1836; Technische Chemie der nützlichsten Metalle, Berl. 1838 f., 2 Abtheil. 4) Otto Sigmund, Sohn von R. 2), geb. 1810 in Hamburg; Bildhauer; ging 1838 zur Ausschmückung des Winterpalastes nach Petersburg u. st. dort 1839.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 456.
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