Runzeln

[462] Runzeln (Rugae), 1) die Falten der äußeren Haut, welche überhaupt da sich bilden, wo dieselbe beweglicher als an andern Orten, daher auch zu einer mehrern Spannung geeignet ist, während sie diese Spannung nicht erhält. Durch die Häufigkeit dieser Hautfaltung kommt es aber dahin, daß die Haut an diesen Stellen sich mehr als anderswo zusammenzieht u. verdichtet. Es bleiben dann wahrnehmbare Vertiefungen, auch während die Haut gespannt ist. Je mehr aber die Haut Unterlage von Fett, je größeren Lebenshunger die Haut noch hat, desto unerheblicher ist dieses Falten. Daher ist runzelige Haut eine der Hauptandeutungen des anrückenden, sowie des fortgehenden Greisenalters, auch als Krankheitszustand u. überhaupt in Schwächezuständen, wo das Fett verzehrt ist, nicht ungewöhnlich. Indem aber die Gesichtshaut nicht blos Körperdecke, sondern zugleich bewegliches Organ ist, vermögen wir diese durch den Willen in Falten zu legen. Es gehört dann das R. der Stirne, der Augenbrauen, der Nase (Naserümpfen), der Gegend um den Mund zu dem Mienenspiel, wo das Stirnrunzeln Zorn, Mißmuth, Sorge andeutet. Auch an der Bauchdecke der Weiber, welche geboren haben, bemerkt man wenigstens die ersten Jahre R.; 2) in den Schleimhäuten die Falten, welche diese zeigen, wie in dem Magen, den Gedärmen u. andern Organen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 462.
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