Taumel

[298] Taumel (Titubatio, Vacillatio), die durch Schwäche der Muskelthätigkeit od. durch, wegen Störung in der Nerventhätigkeit beschränkten Einfluß der Willenskraft auf die willkürlichen Bewegungen hervorgebrachte Unsicherheit in der Haltung des Körpers beim Gehen u. Stehen, vermöge welcher sich der Mensch nur mit Mühe im Gleichgewicht erhält u. vor dem Fallen bewahrt, wenn er nicht durch Anhalten, Anlehnen u. dgl. seinem Körper mehre Stützpunkte verschafft. Der T. ist daher ein gewöhnlicher Begleiter der Trunkenheit, des Schwindels, der Schläfrigkeit, plötzlicher heftiger Gemüthseindrücke, fieberhafter Zustände etc. Tropisch u. in Bezug auf das geistige Leben ist T. ein Zustand, wo durch Übermacht einer leidenschaftlichen, bes. freudigen Aufregung, das klare Bewußtsein u. die Besonnenheit zum Theil aufgehoben od. beschränkt ist.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 298.
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