Welle [1]

[76] Welle, 1) s. Wellen; 2) hölzerner od. eiserner, cylindrischer od. prismatischer Körper, welcher zur Fortpflanzung einer stetigen Kreisbewegung dient; sie hat meist an ihren beiden Enden, oft aber auch in der Mitte genau abgedrehte Zapfen Wellzapfen), mit denen sie in Zapfenlagern eingelagert ist u. um welche sie sich dreht. Gußeiserne Wellen macht man häufig hohl u. versieht sie mit Rippen od. Federn, weil sie dadurch bei gleichem Materialaufwand größere Festigkeit haben. An den Stellen, wo Bewegungstheile, z.B. Räder od. Scheiben, auf die W. aufgesteckt werden sollen, gibt man der W. einen Kopf, welcher um 1/41/3 stärker ist als die W. Man hat stehende, liegende u. geneigte W-n; vgl. Rad B) u. Wasserrad; 3) ein cylindrischer od. länglich- prismatischer Körper, welcher sich um Zapfen dreht u. so eingerichtet ist, daß etwas darauf gewunden, od. wodurch die Richtung einer Bewegung um einen Winkel abgelenkt werden kann. Solche W-n finden sich vorzüglich in dem Regirwerk einer Orgel (s.d. IV. B); sie sind mit ihren Zapfen in dem Wellenbrete od. Wellenrahmen befestigt; 4) s.u. Posamentirer; 5) ein Bündel Reisholz, eine Faschine; 6) so v.w. Horst 4).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 76.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: