Zaunrübe

[536] Zaunrübe (Bryonia alba), rankendes Gewächs, mit eckigem, krautartigem, ästigem, rankigem Stängel, herzförmig-fünflappigen Blättern, blaßgelblichen, traubenständigen, männlichen Blüthen, schwarzen Beeren, sehr großer, oft 4–6 Pfund schwerer rübenartiger Wurzel; häufig in Hecken u. Zäunen. Die Wurzel, welche meist scheibenförmig zerschnitten u. getrocknet in den Officinen vorkommt, enthält frisch einen scharfen, bittern Milchsaft, riecht widerlich u. wirkt frisch drastisch (vgl. Bryonin); der frische Saft wurde sonst als ein abführendes, urintreibendes Mittel bei der Wassersucht angewendet, auch das aus der Wurzel gewonnene Stärkemehl als Faecula bryoniae vorräthig gehalten, auch jetzt ist Beides als homöopathisches Heilmittel wieder in Gebrauch gekommen. Indianische Z.,[536] s. Mechoacannawurzel Schwarze Z., ist Tamus communis.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 536-537.
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